Zeitzeuge

Mario Schatta

Berlin, Berlin
* 1963

Es gibt eine Angst, die macht klein, die macht einen krank und allein. Und es gibt eine Angst, die macht klug, mutiger, freier von Selbstbetrug. (André Heller)

Themen
  • Staatssicherheit
  • Opposition/Bürgerrechtsbewegung
  • deutsche Einheit
  • Kirche
  • Runder Tisch
  • Mauerfall 9. November 1989

Biografisches

1963 in Berlin geboren
1969-1979 Besuch der Polytechnischen Oberschule (POS)
1979-1981 Ausbildung als Tischler an der Deutschen Staatsoper
Oktober 1983 Mitbegründer des Weißenseer Friedenskreises
1983-1988 Ausbildung zum Diakon, kirchlich-diakonischer Lehrgang in Berlin (Sozialpädagoge und Krankenpfleger)
seit 1988 Anstellung als Sozialdiakon der Evangelischen Kirche Hohenschönhausen-Nord, Ausbildung in klinischer Seelsorge, Psychotherapie, Supervision und Organisationsberatung
seit 2000 eigene Praxis als Organisationsberater/Supervisor, www.supervisionen.eu
 

Kurzbeschreibung

Kirchlich sozialisiert bin ich in die Friedensbewegung hineingewachsen, die in den 1980er-Jahren ihren Platz hauptsächlich im Schutz der kirchlichen Räume fand. 1983 war ich in der Diakonenausbildung und habe mit friedensbewegten Diakonschülern den Weißenseeer Friedenskreis gegründet. Ein Jahr später verweigerte ich den Wehrdienst und den Dienst bei den Bausoldaten. Der Weißenseer Friedenskreis deckte bei den Kommunalwahlen im Mai 1989 die Wahlfälschung auf und wir erhielten immer größeren Zulauf. Zu einem unserer inhaltlichen Schwerpunkte zählte der Soziale Friedensdienst (Sofd). Außerdem riefen wir als Reaktion auf das Verbot innovativer russischer Filme und der Zeitschrift "Sputnik" zum Kinoboykott auf und unternahmen diverse Flugblatt-Aktionen.

 

Berichte

"Revolution 89" - ausführliche Biografie von Mario Schatta, Robert-Havemann-Gesellschaft.

"Der Anfang vom Ende der DDR" - Bericht über die Aufdeckung der Wahlfälschung bei der Kommunalwahl im Mai 1989 durch den Weißenseer Friedenskreis, taz, 07.05.2009.
 

Interview

"Mario Schatta - den Wahlbetrug entlarvt" - Interview mit Mario Schatta über die Kommunalwahl am 7. Mai 1989. Freiheit und Einheit, Die Bundesregierung.
 

Zeitzeugengespräch (Tonaufnahme):

Mario Schatta und Evelyn Zupke berichten von den Aktionen des "Weißenseer Friedenskreis", der Kontrolle der Kommunalwahl am 7. Mai 1989 durch Gruppen der DDR-Opposition und von der Veröffentlichung der Ergebnisse.
Das Gespräch fand in der Reihe "Zeitzeugencafé" der Gedenkstätte Berliner Mauer am 23.03.2014 statt.