Zeitzeuge

Cornelia Zoels

Obernkirchen, Niedersachsen
* 1964

Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. (nach Bertolt Brecht)

Themen
  • Heimerfahrungen
  • Mauerfall 9. November 1989
  • Bildung/Erziehung
  • Flucht/Fluchthilfe
  • Staatssicherheit

Biografisches

1964 geboren in Brandenburg an der Havel
1981 Abschluss 10. Klasse Oberschule
1983 Abschluss der Ausbildung
1983-1989 Tätigkeit als Facharbeiterin für städtischen Nahverkehr
1990-1999 Tätigkeit als Kaufmännische Mitarbeiterin
2000-2012 Tätigkeit als Arbeitsvermittlerin, Coach, pädagogische Mitarbeiterin
seit 2013 Tätigkeit als persönliche Ansprechpartnerin im Jobcenter Hannover


Veröffentlichung

Cornelia Zoels: Hinter der bunten Mauer. Spannende und wahre Geschichten mit Witz. Norderstedt: BoD – Books on Demand, 2. Auflage 2021.

Kurzbeschreibung

Alles begann in einem kleinen Dorf im Land Brandenburg. Hier wuchs ich mit drei Geschwistern auf. Meine Eltern verkauften Haus und Hof, um in den Westen zu gehen. Währenddessen provozierte ich in der Schule meine Lehrer mit Westpropaganda und ging mit dem Handballspielen meiner Leidenschaft nach. Doch weniger war es mein pubertäres Verhalten, für das ich mich zu verantworten hatte, als vielmehr meine politischen Verfehlungen in der Schule und der Ausreiseantrag meiner Eltern. Meine Eltern versuchten, ohne uns Kinder das Land zu verlassen, wurden aber von der Stasi verhaftet, als sie in die Botschaft der Bundesrepublik in Ost-Berlin gelangen wollten. Ich kam ins Heim. Das Abitur, die Karriere als Sportlerin und der Traum eines Lehramtsstudiums blieben mir verwehrt. Nach der Schulzeit folgte eine technische Lehre in Magdeburg und die Arbeit bei den Verkehrsbetrieben. Aufgrund meiner politischen Vergangenheit wurde ich von der Stasi weiterhin verfolgt. Einer von denen schlich sich sogar in mein Leben. 1986 wurde mein Sohn geboren. Im gleichen Jahr kaufte die Bundesregierung meine Eltern und meinen jüngsten Bruder frei. Ich blieb mit zwei Geschwistern in der DDR zurück.

Berichte

"Mir ist wichtig, dass die Zeit der DDR nicht vergessen wird", Cornelia Zoels über ihre "Einsätze" als Zeitzeugin und die Gespräche mit Jugendlichen: "Schikaniert und überwacht", Schaumburger Nachrichten, 12.7.2016.

"Jahrelang schikaniert von der Stasi" - Cornelia Zoels berichtete in der Hofbuchhandlung Frommhold von ihrer Schulzeit in der DDR, vom Ausreiseantrag ihrer Eltern und dem Fall der Mauer am 9. November 1989. Schaumburger Nachrichten, 29.05.2015.

"Ein Leben hinter der bunten Mauer" - Der Ausreiseantrag der Eltern hatte Konsequenzen für die ganze Familie: Im Beruf, in der Schule und für die Zukunft der Kinder. Als die Bundesregierung die Eltern aus der Haft freikaufte, blieben vier Kinder in der DDR zurück. Schaumburg-Lippische Landeszeitung, 15.04.2015.