Zeitzeuge

Regina Webert-Lehmann

Berlin, Berlin
* 1967

Mögen hätten wir schon gewollt, aber dürfen haben wir uns nicht getraut.

Themen
  • Grenzerfahrungen
  • Flucht/Fluchthilfe
  • Umbruchserfahrungen seit 1989/90

Biografisches

1967 in Bad-Saarow geboren
1983 Fachschulstudium der Erziehungswissenschaften
1989 mehrere Fluchtversuche

Kurzbeschreibung

Regina Webert-Lehmann wuchs am Rande Ost-Berlins auf. Ihr Vater war Konzertcellist beim Rundfunk-Sinfonieorchester. Beide Eltern waren dem DDR-Staat gegenüber distanziert, aber nicht offensiv kritisch. Deshalb erhielt sie die Jugendweihe und wurde kurze Zeit später konfirmiert. Sie begann ein Fachschulstudium als Erzieherin, das sie kurz vor ihrem Abschluss abbrach. Nach verschiedenen Gelegenheitsarbeiten fing sie in einem Taxiunternehmen an.
1988 fasste sie zusammen mit ihrem späteren Ehemann den Entschluss, die DDR zu verlassen. Im August 1989 reisten sie nach Budapest, um von Ungarn aus eine Grenzüberquerung anzustreben. Dort trafen sie auf ihre Fluchthelfer, ließen den Trabant stehen und fuhren nach Sopron. Der erste Versuch misslang, die ungarische Grenzpolizei verhörte beide und schickte sie in das Landesinnere zurück. Der zweite Versuch war ein Erfolg, im österreichischen St. Margarethen überquerten sie die Grenze nach Westen. Über Wien gelangte Regina Webert-Lehmann Ende August 1989 nach West-Berlin.
Heute wohnt sie mit ihren beiden Kindern wieder dort, wo sie aufwuchs.