Zeitzeuge

Dr. Herbert Wagner

Dresden, Sachsen
* 1948

Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben, der täglich sie erobern muss. (Johann Wolfgang von Goethe, Faust II)

Themen
  • Opposition/Bürgerrechtsbewegung
  • deutsche Einheit
  • Wirtschaft/Landwirtschaft
  • Umbruchserfahrungen seit 1989/90
  • historische Aufarbeitung

Biografisches

1948
in Neustrelitz (Mecklenburg) geboren
1954-1963 Besuch der Grundschule und Polytechnischen Oberschule in Neustrelitz
1963-1967 Abitur mit Ausbildung zum Heizungsinstallateur
1967-1969 Grundwehrdienst
1969-1973 Studium der Informationselektronik an der Technischen Universität (TU) Dresden
1973-1976 Rationalisierungsingenieur im Volkseigenen Betrieb (VEB) Reglerwerk in Dresden
1977-1990 Entwicklungsingenieur im VEB Zentrallaboratorium für Rundfunk- und Fernsehempfangstechnik in Dresden
1990-2001 Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Dresden
2001-2008 Geschäftsführer der KDN - Kommunale DatenNetz GmbH in Dresden

 

Veröffentlichungen

Koch, Renate und Wagner, Herbert (Schriftleiter): Die Geschichte der Kommunalpolitik in Sachsen - Von der der friedlichen Revolution bis zur Gegenwart. Dresden, Stuttgart: Kohlhammer Deutscher Gemeindeverlag, 2006.
Wagner, Herbert: Zwanzig gegen die SED - Der Dresdner Weg in die Freiheit. Stuttgart, Leipzig: Hohenheim Verlag, 2000.

Kurzbeschreibung

Nach dem Grundwehrdienst studierte Herbert Wagner Informationselektronik an der Technischen Universität in Dresden, bevor er 1973 seine Tätigkeit in der Industrie begann. Ab 1989 war er Sprecher der Gruppe 20. Diese Gruppe verhandelte während der Friedlichen Revolution mit den SED-Organen über die politischen Forderungen der Bürgerrechtler. Außerdem war er Organisator und Moderator der Montagsdemonstrationen in Dresden. Ab 1990 war Wagner der Vorsitzende der Basisdemokratischen Fraktion in der Dresdner Stadtverordnetenversammlung. Von 1990 bis 2001 war er Oberbürgermeister der Stadt Dresden. Darüber hinaus war er von 1990 bis 2001 Präsident des Sächsischen Städte- und Gemeindetages und Stellvertreter des Präsidenten des Deutschen Städtetages. Ab Juli 2008 war er Vorsitzender der Expertenkommission zur Beratung der Sächsischen Staatsregierung für das Doppeljubiläum „20 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit“. Wagner führt seit 2010 den Vorsitz des Vereins „Erkenntnis durch Erinnerung“, der über die Arbeitsweise des MfS in Dresden aufklärt.