Zeitzeuge

Manfred von Reumont

Niederkassel, Nordrhein-Westfalen
* 1941

Über die Grenzsperranlagen der deutsch-deutschen Grenze ist Gras gewachsen. Auch im menschlichen Bereich? Ist alles vergessen, vergeben und verziehen?

Themen
  • Grenzerfahrungen
  • westdeutsche Zeitzeugen
  • Umbruchserfahrungen seit 1989/90

Biografisches

1941 geboren
1959 Eintritt in den Bundesgrenzschutz, Ausbildung, Streifendienst
1961 bis 1965 Offizier-Ausbildung im Bundesgrenzschutz
1966 bis 1972 Tätigkeit als Zugführer, stellv. Hundertschaftsführer, Lehrgangsleiter in verschiedenen Standorten an der innerdeutschen Grenze
1972 bis 1986 Hundertschaftsührer, dann Sachbearbeiter und Sachbereichsleiter in verschiedenen Stäben in Sankt Augustin und Bonn
1986 bis 1999 Mitarbeiter im Lagezentrum Bundesministerium des Innern Bonn
1999 bis 2001 Stabsarbeit in Sankt Augustin

Kurzbeschreibung

1959 begann mein Dienst beim Bundesgrenzschutz. Den Ausbau der innerdeutschen Grenze nach dem Mauerbau habe ich nach meiner Offiziersausbildung beobachtend miterlebt, denn bis 1972 war ich an verschiedenen Standorten tätig. Diese Jahre haben mich geprägt und mir tiefe Einblicke über das Mauerregime und das Leben im Grenzgebiet ermöglicht. Ich weiß, was Unfreiheit und die Einschränkung der Menschenwürde bedeuten. Die konkreten Folgen einer Diktatur für die Menschen bewegen mich bis heute. Während der Friedlichen Revolution war ich im Lagezentrum des Bundesministeriums des Innern und ab 1999 in der Stabsarbeit in Sankt Augustin tätig und war bei der Auflösung des DDR-Ministeriums des Inneren beteiligt. In Vorträgen berichte ich von Ereignissen und Erlebnissen an der innerdeutschen Grenze und hoffe damit, jungen Menschen den Wert der Freiheit in einer Demokratie deutlich machen zu können. Der didaktische Schwerpunkt liegt neben den Ursachen, der Geschichte und den Folgen der DDR-Grenze auf den Lebensverhältnissen im Zonenrandgebiet (West) und in der 5-km-Sperrzone (Ost). Gern stelle ich eine ausführliche Beschreibung mit Disposition für Interessenten zur Verfügung.

Zeitzeugen-Vortrag

Disposition des Vortrags "Grenzerinnerungen" (PDF-Datei)
 

Berichte

"Grenzschützer spricht über Todesstreifen" - Manfred von Reumont war beim Festakt zum Tag der Deutschen Einheit in Hilden zu Gast, RP Online, 5.10.2016.

"Über die Grenze ist längst Gras gewachsen" - Im Jugenddorf Christopherusschule Königswinter erzählte Manfred von Reumont von seinen Erlebnissen im Zonenrandgebiet West und der Sperrzone Ost, von Grenzzwischenfällen, Fluchten und Stasi-Maßnahmen. General-Anzeiger, 29.1.2016.

"Misstrauen und Angst prägten den Alltag" - Manfred von Reumont erinnert sich an seine Zeit als Grenzschützer an der deutsch-deutschen Grenze. General-Anzeiger, 7.11.2014