Tanja Stern
Wildau,
Brandenburg ·
Berlin
* 1952
Unfassbar, dass dies alles in der Wirklichkeit geschah – dass es mir geschah, die ich verdammt war, mein Leben in hoffnungsloser Kleinkariertheit und politischer Langeweile zu fristen… Was viele damals mit Angst erfüllte, ich sah es als ein wundersames Schicksalsgeschenk, als Erlösung aus Enge und Monotonie.
Themen
- Medien
- Kunst/Kultur/Literatur
- Alltagserfahrungen
Biografisches
15.07.1952 in Ost-Berlin geboren
1971 Abitur am Grauen Kloster in Berlin-Mitte
1971-1975 Studium der Theaterwissenschaften an der Theaterhochschule in Leipzig
1975-1976 Redakteurin beim Fernsehen der DDR
1976-1981 diverse Beschäftigungen als Bibliothekshelferin, Buchverkäuferin, Aushilfskraft etc., erste schriftstellerische Versuche
1981-1984 Fernstudium am Literaturinstitut Leipzig
1985 erste Buchveröffentlichung ("Fern von Cannes", Buchverlag Der Morgen, Ost-Berlin)
1981-1993 Sachbearbeiterin im Transformatorenwerk Berlin-Schöneweide, daneben Arbeit als Autorin
seit 1997 selbstständig als Autorin und Sekretärin
2012 Aufarbeitung der eigenen Familiengeschichte in dem Erinnerungsbuch "Der Apparat und die Seele"
Tanja Stern kann als Zeitzeugin in Brandenburg und Berlin angefragt werden.
Kurzbeschreibung
Ich wuchs in einer Journalistenfamilie auf und war von klein auf mit den Mechanismen der Presse in einem diktatorischen Regime konfrontiert. Was dies in den Köpfen bewirkte, hat mich immer beschäftigt, ebenso wie der Verschleiß der Ideen, die einst zur Gründung der DDR führten. Den Weg von der begeisterten Überzeugung, eine bessere Welt zu schaffen, bis zur permanenten gesellschaftlichen Lüge, die den Alltag dominierte und vergiftete, habe ich in meiner eigenen Familie erlebt. Die meisten meiner Anverwandten waren aktive Kommunisten, und so spiegelt sich in ihren Schicksalen nicht nur der Lauf der Geschichte, sondern auch der Aufstieg und Niedergang der kommunistischen Bewegung. Ich selbst habe angesichts des real existierenden Sozialismus niemals Lust verspürt, die Familienstafette weiterzutragen. Aber als meine Mutter in der Nacht der Demenz versank und die Vergangenheit vergaß, entschloss ich mich, ein Buch zu schreiben, das die Erinnerung festhalten sollte: an eine kranke Frau, an eine Familie, an einen tragischen Irrweg der Menschheit.
Vortragsangebote
DDR-Geschichte:
- Unglücksfälle und Katastrophen in der DDR
- Justizskandale in der DDR
- Zwischen Dogma und Experiment – das Fernsehen der DDR
- Bonzenreise – auf sozialistischer Kreuzfahrt mit der "Völkerfreundschaft"
- Die Sterns – eine kommunistische Familie in den Umbrüchen des 20. Jahrhunderts
- Blaues Blut und rote Socken – zwei Frauen entdecken ihre Geschichte
Kommunismusgeschichte:
- Die Diktatoren des Ostblocks
- Gigantomanische Bauten des Stalinismus
Nähere Informationen zu den Vortragsangeboten von Tanja Stern finden Sie hier.