Zeitzeuge

Wolfram Seidel

Werdau, Sachsen
* 1961

Jetzt wächst zusammen, was zusammen gehört.
(Willy Brandt)

Themen
  • Opposition/Bürgerrechtsbewegung
  • Parteien
  • Umbruchserfahrungen seit 1989/90
  • Alltagserfahrungen

Biografisches

1961 in Neukirchen geboren, verheiratet, drei Kinder
1968-1978 Polytechnische Oberschule Werdau
1978-1981 Ausbildung als Krankenpfleger
1983-1984 Ausbildung als Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensivtheraphie
1987-1988 Wehrdienst als Bausoldat in Prora
1987-1993 Rettungssanitäter
seit 1990 Mitglied der SPD
1990-2000 Mitglied der SPD-Stadtratsfraktion Werdau
1993-2000 Fahrdienstleiter im Behindertenfahrdienst der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH)
ab 2000 Rettungssanitäter bei der JUH 
seit 2009 SPD-Stadtrat in Werdau

Kurzbeschreibung

Seit meinem 14. Lebensjahr war ich Mitglied der Jungen Gemeinde in Werdau. Ich habe in der Kirchenband „Marienkäfer“ gespielt. Unsere Programme befassten sich mit Themen wie Umweltschutz, Demokratie und Pressefreiheit. Ich war Mitglied des Vorbereitungskreises des „Christlichen Friedensseminars Königswalde“.
Am 9. November 1989 war meine Frau im Krankenhaus und hatte meinen zweiten Sohn zur Welt gebracht. In dieser Nacht war mein erster Gedanke, dass meine Söhne nicht wie ich zur NVA müssen. Mir war eigentlich sofort klar, dass es sehr schnell auf ein gemeinsames Deutschland zugeht. Ich wollte auch keine bessere DDR. Ich hätte mir aber gewünscht, dass wir den Einigungsprozess gemeinsam gestalten. Aber ich habe in den letzten 20 Jahren selten von beiden Seiten die Bereitschaft dazu gefunden. Es mussten eben schnell „blühende Landschaften“ her. Dabei wurden viele Menschen nicht mitgenommen und diese fühlen sich als Verlierer.