Themen
- Medien
- historische Aufarbeitung
- westdeutsche Zeitzeugen
Biografisches
1936 in Castrop-Rauxel geboren
1955 Abitur
bis 1965 Studium der Theologie in München und Paderborn
1976-1977 und 1985-1989 Spiegel-Korrespondent in Ost-Berlin
seit 2003 freier Mitarbeiter des Magazins "Der Spiegel"
Vorstand im Verein "DemokratieANstiftung"
Kurzbeschreibung
Ulrich Schwarz, langjähriger Leiter des Deutschland-Ressorts des Magazins „Der Spiegel", war in den 1970er- und 1980er-Jahren Spiegel-Korrespondent in Ost-Berlin. Anfang 1978 wurde das Spiegel-Büro für sieben Jahre von den DDR-Behörden geschlossen. Schwarz hatte ein Manifest der SED-internen Opposition veröffentlicht, woraufhin ihm das MfS „böswillige Verleumdung" und „vorsätzliche Vergiftung deutsch-deutscher Beziehungen" vorwarf. 1985 wurde das Büro wiedereröffnet. Schwarz war sein eigener Nachfolger.
Als am 9. Oktober 1989 der Kameramann Siegbert Schefke die Montagsdemonstrationen filmte und die Aufnahmen an Schwarz übergab, schmuggelte dieser jene über die Grenze in den Westen. Die „Tagesschau" zeigte das Video, das als ein Schlüsseldokument für den erfolgreichen Verlauf der Friedlichen Revolution gilt. Heute ist Ulrich Schwarz im Vorstand des Vereins "DemokratieANstiftung", der sich der Stabilisierung und Stärkung einer ostdeutschen Bürgergesellschaft widmet.
Bericht
"Das ist das Ende der DDR" - Leipzig im Oktober 1989: Ulrich Schwarz schildert, wie er die Filmaufnahmen der Demonstration am 9. Oktober 1989 nach West-Berlin schmuggelte. morgenweb, 6.10.2014
"Kein Ruhmesblatt" - Ulrich Schwarz über die Arbeit der West-Journalisten im Osten, Horch und Guck, Dezember 2010
Unterrichtsmodule
Die Unterrichtsmodule zum Thema "Medien" beinhalten Anregungen zur Vor- und Nachbereitung von Zeitzeugengesprächen zu diesem Thema im Unterricht und für eine Begegnung mit Ulrich Schwarz. Die Module "Arbeit am Begriff Zeitzeuge“ und "Zeitzeugenbegegnungen" können in der Vor- und Nachbereitung der jeweiligen Unterrichtseinheiten zum Einsatz kommen.
Veranstaltungsbericht
Montagsdemonstrationen am 9.10.1989: Ein Ereignis, drei Perspektiven:
Pfarrer Hans-Jürgen Sievers ließ Siegbert Schefke auf den Kirchturm, von wo aus Schefke die Leipziger Demonstranten filmte. Spiegel-Korrespondent Ulrich Schwarz schmuggelte die Filmaufnahmen in den Westen.
Veranstaltung zum 15. Jubiläum des Projekts "Kollektives Gedächtnis" der Stadtteilschule Bergedorf, November 2015.