Zeitzeuge

Susanne Schädlich

Berlin, Berlin
* 1965

Nicht vergessen, sondern erinnern. Auch wenn es Unruhe schafft, auch wenn es weh tut. Und es tut weh. Daran besteht kein Zweifel.

Themen
  • Kunst/Kultur/Literatur
  • Staatssicherheit
  • Ausreise/Ausbürgerung

Foto: Susanne Schleyer/autorenarchiv.de

Biografisches

1965 in Jena geboren
1977 Ausreise aus der DDR in die Bundesrepublik Deutschland
1987-1999 in den USA
ab 1995 erste literarische Übersetzungen
 

Veröffentlichungen

Briefe ohne Unterschrift. Wie eine BBC-Sendung die DDR herausforderte. Knaus Verlag, 2017.
Herr Hübner und die sibirische Nachtigall. Droemer Verlag 2014.
Ein Spaziergang war es nicht - Kindheiten zwischen Ost und West. Hrsg. von Anna Schädlich und Susanne Schädlich. Heyne Verlag 2012.
Westwärts, soweit es nur geht. Eine Landsuche. Droemer Verlag 2011.
Immer wieder Dezember - Der Westen, die Stasi, der Onkel und ich. Droemer Verlag 2009.
Nirgendwoher, irgendwohin. Roman, Plöttner Verlag 2007.

Kurzbeschreibung

1977 reiste Susanne Schädlich mit ihren Eltern, dem Schriftsteller Hans Joachim Schädlich und der Lektorin Krista Maria Schädlich, und der jüngeren Schwester Anna aus der DDR in die Bundesrepublik aus. Ein Jahr zuvor hatte Hans Joachim Schädlich die Petition gegen die Ausbürgerung Biermanns mitunterzeichnet, 1977 veröffentlichte er in der Bundesrepublik sein erstes Buch "Versuchte Nähe". Die Familie wurde danach zunehmend von der Stasi unter Druck gesetzt, Anfang Dezember 1977 erfolgte schließlich die Ausreise. 1987 ging Susanne Schädlich in die USA, "westwärts, so weit es nur geht, bevor es wieder Osten wird".
1992 erfuhren die Schädlichs vom Verrat des geliebten Onkels Karlheinz Schädlich, der als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) "Schäfer" über 15 Jahre für die Stasi gespitzelt hatte. In dem Buch "Immer wieder Dezember" erzählt Susanne Schädlich von dieser Erfahrung und wie es ist, in zwei Systemen groß zu werden, von einer Generation zwischen Ost und West.

Susanne Schädlich berichtet, wie ihr Onkel ihre Familie für die Stasi ausspioniert hat.

Interviews

"Doppelleben. Kindheiten zwischen Ost und West" - Im Zeitzeugencafé der Gedenkstätte Berliner Mauer erzählt Susanne Schädlich von ihren Erfahrungen in der DDR, der Ausreise und dem neuen Leben im Westen. Das Interview kann nachgehört werden.

„Mein Onkel hatte die Wahl zwischen Gut und Böse, und er entschied sich für das Böse“, sagt Susanne Schädlich im Interview mit RoryMcLean, November 2009.

"Der Schmutz bleibt" - Susanne Schädlich über ihre DDR-Kindheit und ihre Familie, die jahrelange Stasi-Bespitzelung durch ihren Onkel und ihr Buch "Immer wieder Dezember", Der Spiegel 11/2009.

Susanne Schädlich im Gespräch mit Evelyn Zupke und Dr. Jens Hüttmann. Das Zeitzeugengespräch fand im Rahmen der Lehrerfortbildung "24 Jahre friedliche Revolution in der DDR. Neue Zugänge und Materialien zur Geschichte von Demokratie und Diktatur im Schulunterricht" am 24. Juni 2014 in Hamburg statt und war eine Kooperationsveranstaltung der Bundesstiftung Aufarbeitung und des Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung.