Zeitzeuge

Dietmar Rummel

Oelsnitz, Sachsen
* 1952

Der beste Weg, einen Freund zu haben, ist der, selbst einer zu sein.

Themen
  • Heimerfahrungen
  • Parteien
  • Opposition/Bürgerrechtsbewegung
  • Staatssicherheit
  • Bildung/Erziehung
  • historische Aufarbeitung

Biografisches

19.04.1952 in Leipzig geboren
1958-1969 Grundschule, Oberschule 10. Klasse mit Berufsausbildung Schlosser
1969-1971 und 1972-1979 Tätigkeit in der Produktionsgenossenschaft des Handwerks (PGH) Dienstleistung in Leipzig
1979-1987 Möbeleinrichter im Volkseigenen Betrieb (VEB) Innenprojekt in Leipzig, danach im VEB Innenprojekt in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz)
1987-1993 Selbstständigkeit als Möbelservice Rummel & Schüppel
1989/1990 Mitglied im „Neuen Forum“, Mitglied im Kreisvorstand Stollberg, Mitorganisator/Leiter der Montagsdemonstationen, erster berufener Anstaltsbeirat des „Neuen Forums“ im Frauengefängnis Hoheneck
1993-1996 Gründung und Geschäftsführer des Sicherheitsdienstes EHRL-Security Stollberg
1997-2007 FPD-Kreisvorsitzender
bis 2000 selbstständiger Berater für Jenke GmbH/Sicherheitsdienst
2000 Mitarbeiter in einer HNO-Praxis
2001 Selbstständigkeit als Praxis-, Kanzlei-, Büroberater
2003-2008 Gründer und Mitglied im Jugendkabarett „Zone 20“
2012 Mitglied der Initiativgruppe Geschlossener Jugendwerkhof Torgau e. V.
 

Veröffentlichung

Rummel, Dietmar: Grauer Schnee - Tauwetter, Leipziger Universitätsverlag 2016.

Rummel, Dietmar: Die (Zellen-)Tür schlägt zu. Dich kriegen wir auch noch. Schriftenreihe „Auf Biegen und Brechen“, Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau, Sonderband, Leipziger Universitätsverlag 2014.
 

Kurzbeschreibung

Dietmar Rummel wurde 1952 in Leipzig geboren. Er verbrachte den Großteil seiner Kindheit und Jugend in staatlichen DDR-Kinderheimen. Im Jahr 1970 verweigerte Dietmar Rummel den Wehrdienst an der Waffe. Sein Drang nach selbstbestimmtem Leben und seine Begeisterung für Beatmusik führten zu Konflikten mit Polizei und Staatssicherheit. 1971 wurde der damals 19-Jährige, der nie Mitglied in einer Massenorganisation der DDR war, nach dem sogenannten „Gammlerparagraphen“ (§ 249 Strafgesetzbuch der DDR) verurteilt. Mit einem Visa-Verbot wurden seine Reisemöglichkeiten bis 1984 eingeschränkt. Der gelernte Schlosser arbeitete bei Produktionsgenossenschaften des Handwerkers, war später als Möbelmonteur in Leipzig und Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) tätig und gründete 1987 eine eigene Möbelservicefirma. Zwei Jahre später wurde er Vorstandsmitglied im „Neuen Forum“ Stollberg und engagiert sich seitdem politisch. Mehr als 20 Jahre nach dem Fall der Mauer begann er, seine Erfahrungen in den DDR-Kinderheimen bei Leipzig aufzuarbeiten. Seit 2012 ist er Mitglied der Initiativgruppe Geschlossener Jugendwerkhof Torgau und beteiligt sich als Zeitzeuge an der historisch-politischen Bildungsarbeit der Gedenkstätte.  

Interview und Dokumentarfilm

"Trauma Umerziehung" - In einem Video-Interview erzählt Dietmar Rummel von seinen Heimerfahrungen. Das Interview ist Teil der Dokumentation "Trauma Umerziehung" von ZDF info. Darin kommen auch der Historiker Ingolf Notzke und andere Zeitzeugen zu Wort.