Zeitzeuge

Wilfried Romberg

Ludwigslust, Mecklenburg-Vorpommern
* 1940

Was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber seine Seele verliert? (frei nach Matthäus,16,26)

Themen
  • Opposition/Bürgerrechtsbewegung
  • deutsche Einheit
  • Kirche
  • Runder Tisch

Biografisches

1940 in Mecklenburg-Vorpommern geboren
1958 Abitur in Neustrelitz
1958-1964 Studium der Theologie in Leipzig und Rostock
1966 Ordination zum Pastor
1977-2003 Pastor in der Stadtkirche in Ludwigslust, nach Zwischenstationen in anderen Gemeinden
seit 1980 Organisation von Friedensgebeten, v.a. im Herbst 1989
1989-1990 Moderator am Runden Tisch in Ludwigslust
Dezember 1989 Mitwirkung bei der Auflösung der MfS-Zentrale in Ludwigslust
seit 1999 Stadtvertreter in Ludwigslust
seit 2003 im Ruhestand
2009 Vizepräsident der Stadtvertretung Ludwigslust

Kurzbeschreibung

Herkommend von dem Friedensgedanken der Bibel habe ich in Friedensgebeten und kritischen Gesprächen mit staatlichen Stellen in der DDR versucht, mich für den Frieden zu engagieren. Im Herbst 1989 habe ich gemeinsam mit anderen Gemeindemitgliedern bewusst Aufgaben mit dem Ziel übernommen, das bestehende System umzugestalten. Wir haben Demonstrationen organisiert und uns an der Besetzung der MfS-Zentrale in Ludwigslust beteiligt. 1990 war ich Moderator des Runden Tisches in Ludwigslust und habe so intensiv an der demokratischen Umstrukturierung in meiner Gemeinde mitgewirkt. Dabei sind mir Erfahrungen aus verschiedenen kirchlichen Synodenräten, deren Mitglied ich war, hilfreich gewesen. Ich war unter anderem Mitglied in der Bundessynode und der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche. Eine Erkenntnis aus dieser Zeit bleibt für mich bis heute bestehen: Wer etwas verändern möchte, muss sich engagieren und andere mitnehmen. Wer etwas bewirken will, muss bereit sein, sich zu ändern, denn wer immer festgelegt ist, kann sich nicht ändern.

Berichte

"Für die Freiheit auf die Straße" - Wilfried Romberg erinnert sich an das Friedensgebet und die Kundgebung vor 25 Jahren in Ludwigslust. Ludwigsluster Tageblatt, 02.11.2014

"Ihr Mut war größer als die Angst" - Trotz massiver Drohungen öffnete Pastor Wilfried Romberg im Oktober 1989 die Kirchentüren für das erstes Friedensgebet in Ludwigslust. svz.de Mecklenburg-Vorpommern, 18.10.2014

"Vereint im Willen zum Aufbruch" - Wilfried Romberg über das erste Friedensgebet am 26. Oktober 1989 in der Stadtkirche Ludwigslust, Ludwigsluster Tageblatt, 27.10.2014