Zeitzeuge

Silke Leide

Cammin, Mecklenburg-Vorpommern
* 1965

In der Provence geht die Sonne zweimal auf, am Morgen und nach dem Mittagsschlaf. (Yvan Audouard)

Themen
  • Staatssicherheit
  • Opposition/Bürgerrechtsbewegung
  • Kirche
  • Ausreise/Ausbürgerung

Biographisches

1965 geboren in Rostock.
1971-1979 Besuch der Polytechnischen Oberschule in Rostock
1983 Abitur
1984 Versuch einer Ausbildung beim Rat der Stadt Rostock, nach dem Umzug nach Halle (Saale) mehrere Monate arbeitslos
1984-1988 zahntechnische Hilfskraft in Halle (Saale)
1988 Ausbürgerung
1989-1995 Studium der Zahnmedizin an der Freien Universität (FU) Berlin
seit 1998 Niederlassung in einer eigenen Praxis in Mecklenburg

Kurzbeschreibung

Schon seit ihrer Kindheit geriet sie durch den Beruf ihres Vaters (Offizier des Ministeriums für Staatssicherheit) innerlich immer wieder in Konflikte. Sie bemerkte schnell die Verlogenheit der DDR-Gesellschaft. Auf ihrer Suche nach Antworten und Lösungen stieß sie immer wieder an Grenzen. Erst als sie mit 17 Jahren ihren Ehemann kennenlernte, öffneten sich plötzlich Türen in ein neues Leben: Sie lernte bei der Jungen Gemeinde Menschen kennen, denen es ähnlich ging. Hier konnte sie ihre Fragen stellen und es wurde versucht, bei Tee und Zigaretten diese zu beantworten. Die Konsequenz war, dass sie nicht in der DDR studieren durfte. Nach dem Umzug nach Halle (Saale) hielt sie sich mit Aushilfsjobs über Wasser. Silke Leide stellte einen Ausreiseantrag und wurde daraufhin von ihrem Fernstudium exmatrikuliert. Nach der Übersiedlung in den Westen durfte sie endlich studieren. Nach der Geburt ihres ersten Kindes zog sie gemeinsam mit ihrem Ehemann wieder nach Mecklenburg. Sie arbeitet dort als Zahnärztin.