Zeitzeuge

Thomas Küttler

Leipzig, Sachsen
* 1937
† 2019

Vierzig Jahre sind genug!

Themen
  • Runder Tisch
  • Kirche
  • Opposition/Bürgerrechtsbewegung
  • westdeutsche Zeitzeugen
  • verstorbene Zeitzeugen

Biografisches

1937 in Schwarzbach (Sachsen) geboren
1957-1962 Studium der Theologie in Göttingen und Münster
Vikariat in London
1965 Übersiedelung in die DDR, Pfarrer in Marbach
1979-2002 Superintendent in Plauen
1989-1990 Leiter des Runden Tischs in Plauen
1990-2003 Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD), von 2001 an als Vizepräsident
1990-2004 Mitglied des ZDF-Fernsehrats für den Freistaat Sachsen
seit 2002 im Ruhestand

Thomas Küttler ist leider am 04.12.2019 verstorben.
 

Veröffentlichung
Küttler, Thomas: Die Wende in Plauen: Es war das Volk. Vogtländischer Heimatverlag Neupert: Plauen, 6. Auflage, 1999.

Kurzbeschreibung

1949 zog der gebürtige Sachse Thomas Küttler zu seiner Verwandtschaft nach Hannover, um das DDR-Schulsystem zu umgehen. In der Bundesrepublik studierte er später Theologie und zog für sein Vikariat nach London, bevor er 1965 zurück in die DDR übersiedelte. Er heiratete dort seine heutige Ehefrau, die zuvor erfolgslos versucht hatte, das Land zu verlassen. Ende der 1970er-Jahre ging der damalige Pfarrer als Superintendent nach Plauen und engagierte sich für eine kritische Haltung seiner Kirche gegenüber der SED-Diktatur. Seine Vermittlungsbemühungen zwischen der Volkspolizei und den Demonstranten bei der ersten Plauener Großdemonstration am 7. Oktober 1989 sorgten für einen friedlichen Ausgang der Kundgebung. Er gehörte zu den Mitbegründern der „Gruppe der 20“ in Plauen und leitete von Dezember 1989 bis März 1990 den dortigen Runden Tisch. 1990 dokumentierte er als Chronist die Ereignisse um die Friedliche Revolution in Plauen. Im vereinten Deutschland war er Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) und wurde für sein Engagement mehrfach ausgezeichnet.