Zeitzeuge

Horst Krause

Berlin, Berlin
* 1934

Nun ist West-Berlin keine Insel mehr und Deutschland wird wieder vereinigt.

Themen
  • Volksaufstand 17. Juni 1953
  • Mauerbau 13. August 1961
  • Flucht/Fluchthilfe

Biografisches

1934 in Potsdam geboren
1953 Abitur in Potsdam
1954 Abitur in West-Berlin, gültig für die Bundesrepublik
1954-1960 Studium der Betriebswirtschaftslehre an der FU Berlin
Kontakt zu Fluchthilfegruppe „Unternehmen Reisebüro“ in West-Berlin
1960-1966 Tätigkeit als Wirtschaftsprüfer
1966-1996 Tätigkeit im Bundesaufsichtsamt für das Versicherungswesen in Berlin
1996-2007 Eintritt in den Ruhestand und Beratung für Fragen der Rechnungslegung von Versicherungen in verschiedenen Staaten in Osteuropa

Kurzbeschreibung

Ich wurde am 15. Oktober 1934 in Potsdam geboren. Ich habe noch einen vier Jahre älteren Bruder, der 1946 im Alter von 15 Jahren vom sowjetischen Geheimdienst (NKWD) verhaftet wurde. Er war für vier Jahre verschwunden. Er wurde 1950 aus dem Speziallager Nr. 1 Sachsenhausen durch einen Gnadenakt des damaligen Staatspräsidenten Wilhelm Pieck entlassen. Ich bin in Potsdam zur Schule gegangen und habe dort 1953 das für die DDR gültige Abitur gemacht. Im Jahre 1954 habe ich dann in West-Berlin zum zweiten Mal das für die Bundesrepublik gültige Abitur abgelegt. Danach habe ich die DDR verlassen. Anschließend nahm ich an der Freien Universität Berlin (FU Berlin) ein Studium der Betriebswirtschaftslehre auf und legte 1960 die Diplomprüfung ab. Während meines Studiums lernte ich Dieter Thieme (†) und Detlef Girrmann (†) kennen. Beide haben gemeinsam mit Bodo Köhler die studentische Fluchthilfegruppe „Unternehmen Reisebüro“ gegründet. Ich hatte engen Kontakt zu dieser Gruppe. Der Mittelpunkt der Organisation war das „Schloss“, eine  teilweise bewohnbare Ruine in der Trautenaustraße 1 in West-Berlin. Dort wurden Flugblätter konzipiert und organisiert. Mit Detlef Girrmann war ich bis zu seinem Tod befreundet und engagiere mich für die Bewahrung von Erinnerungsstücken aus Haft- und Fluchterfahrungen unter der SED-Diktatur.