Zeitzeuge

Michael Hugo

Rostock, Mecklenburg-Vorpommern
* 1962

Man braucht eine Überzeugung, für die man lebt. Nicht nur in Diktaturen.

Themen
  • Opposition/Bürgerrechtsbewegung
  • Kirche

Biografisches

1962 in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) geboren
1979-1990 Arbeit als Küster, Hilfspfleger und Koch in Karl-Marx-Stadt und Weimar
1985-1987 Fernstudium der katholischen Theologie in Erfurt
1990 Wahl zum Ausländerbeauftragten der Stadt Weimar
1992 Wahl zum Landessprecher der Thüringer Ausländerbeauftragten
1993-1994 Initiator des Menschenrechtspreises der Stadt Weimar
1994 Stipendiat des German-Marshall-Fund of the United States und USA-Reise
1995-1997 Mitarbeiter der Ausländerbeauftragten des Landes Brandenburg
2000 Auszeichnung mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland durch Bundespräsident Johannes Rau
2001 Auszeichnung mit dem Gustav-Heinemann-Bürgerpreis durch den SPD-Bundesvorsitzenden Gerhard Schröder
seit 2002 Leiter des Integrationsfachdienstes Migration in der Region Mittleres Mecklenburg und Vorpommern-Rügen
2003 Auszeichnung des Vereins Diên Hông mit dem Integrationspreis durch Bundespräsident Johannes Rau
seit 2007 Mitglied im Integrationsbeirat des Landes Mecklenburg-Vorpommern
2008-2013 berufsbegleitendes Studium der Sozialpädagogik an der Hochschule Neubrandenburg (Diplomabschluss)

Kurzbeschreibung

Michael Hugo gehörte der Friedenbewegung in der DDR an, war Wehrdiensttotalverweigerer und befasste sich innerhalb seiner ökumenischen Kirchenarbeit vor allem mit Menschenrechts-, Minderheiten- und Ausländerfragen. Die Staatssicherheit hat ihn seit 1964 und speziell ab 1979 im Operativen Vorgang „Kreuz“ beobachtet. Hugo engagierte sich 1989 im Neuen Forum in Weimar. Nach der Wiedervereinigung beschäftigte er sich vor allem mit Fragen der Migration und der interreligiösen Verständigung. Insbesondere setzte er sich mit Migration vor dem Hintergrund des Ost-West-Konfliktes auseinander. Nach seinem politisch motivierten Rücktritt nach den Oberbürgerbürgermeister-Wahlen 1994 in Weimar entwickelte er zwischen 1994 und 1997 für das Büro der Ausländerbeauftragten des Landes Brandenburg unter anderem Anti-Diskriminierungskonzepte. Er leitet seit 1998 Projekte zur beruflichen Integration in der Rostocker Region und ist ehrenamtlicher Geschäftsführer des Vereins migra (www.migra-mv.de). Seit 2007 ist er Mitglied im Integrationsbeirat des Landes Mecklenburg-Vorpommern zur Förderung der Integration von Migrantinnen und Migranten. Er war langjähriges und ehrenamtliches Vorstandsmitglied des Interkulturellen Rats in Deutschland (der sich 2017 auflöste) sowie Gründungsmitglied der Rostocker Bürgerinitiative Bunt statt Braun e. V.