Zeitzeuge

Jan Hübler

Dresden, Sachsen
* 1961

Der schwierige Weg vom LUFTBALLON zum FLUCHTBALLON.

Themen
  • Kunst/Kultur/Literatur
  • Flucht/Fluchthilfe
  • Alltagserfahrungen
Sprache
  • Englisch

Biografisches

1961 in Dresden geboren
1967-1977 Besuch der 66. Polytechnischen Oberschule in Dresden
1977-1980 Berufsausbildung zum Elektromaschinenbauer mit Abitur im Volkseigenen Betrieb Elbtalwerk Heidenau
1981-1984 Direktstudium an der Ingenieur-Hochschule Zwickau
1985-1989 Fernstudium an der Technischen Universität Dresden und Arbeitstätigkeit als Teilkonstrukteur in Radebeul und Dresden
1987-1989 heimlicher Bau eines Heißluftballons, um damit nach Westdeutschland zu flüchten
1989 Abschluss als Diplom-Ingenieur für Maschinenbau
Ende 1989 Übersiedelung nach Baden-Württemberg
bis 1995 Tätigkeit als Konstrukteur in Wertheim am Main
seit 1995 freiberuflicher Fotograf und Reisejournalist, seit 2003 zudem zertifizierter Gästeführer
2001 Rückkehr nach Sachsen

Kurzbeschreibung

Bereits während meines Studiums in Zwickau und Dresden war ich als Studentenfilmer erfolgreich. Die Hochschule für Film und Fernsehen der DDR in Potsdam-Babelsberg lehnte mich 1985 und 1987 als politisch untragbar ab. In der Begründung hieß es, dass in meinen Filmen sozialistische Persönlichkeiten und Ideale nicht sichtbar werden. Nachdem es mir versagt blieb, Regie oder Kameratechnik zu studieren, wuchs mein Frust gegenüber dem Staat.
Gemeinsam mit meiner Frau Petra baute ich von 1987 bis 1989 in unserer kleinen Wohnung in Dresden heimlich an einem Heißluftballon, um damit aus der DDR in den Westen zu fliehen. In rund 2.200 Stunden entstand aus ca. 480 Bettlaken und 250 Büchsen Latex (zur Imprägnierung) ein Ballon mit 19 Metern Durchmesser.
Ein Startversuch mit dem Ballon, den wir im Oktober 1989 in Thüringen unternahmen, scheiterte aufgrund der Wetterverhältnisse.
Seit dem 20. Jahrestag des Mauerfalls 2009 toure ich durch ganz Deutschland und berichte über den Ballonfluchtversuch. Mit meiner professionellen Dia-Show, die auf eigenem Fotomaterial basiert und Raum für Diskussionen und Fragen lässt, besuche ich auch Schulen.