Zeitzeuge

Werner Höpfner

Berlin, Berlin
* 1928
† 2020

Das Lachen zu verlieren, ist wohl die schlimmste Strafe, die einen Menschen treffen kann.

Themen
  • politische Haft
  • verstorbene Zeitzeugen

Biografisches

19.03.1928
in Berlin-Lichtenberg geboren
1934-1945 Volksschule und Mittlere Reife, Vorbereitung für das Abitur
11.05.1945 Verhaftung und anschließende Untersuchungshaft
01.08.1945 Verurteilung durch ein Sowjetisches Militärtribunal zu 15 Jahren Haft
1945-1953 Haft im sowjetischen Arbeitslager Workuta
1954-1960 Verwaltungsbeamter und freiberuflicher Sport-Journalist in Berlin
1960-1988 Dienst in der Kriminalpolizei
1988-2002 Studienreiseleiter und verschiedene Vortragstätigkeiten
November 1998 Rehabilitierung durch die Militärhauptstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation

Werner Höpfner ist leider am 05.02.2020 verstorben.


Veröffentlichungen (Auswahl)

Höpfner, Werner: Glück gehabt - trotz allem. Was man in über 80 Jahren als Teil einer verratenen Generation in sowjetischen Schweigelagern und anderswo alles erleben kann. Eine Autobiographie, Berlin 2013.

Rezension von Maren Perschke, studentische Mitarbeiterin im Arbeitsbereich Schulische Bildungsarbeit der Bundesstiftung Aufarbeitung

Kurzbeschreibung

Nach seiner Rückkehr aus dem sowjetischen Arbeitslager Workuta hörte Werner Höpfner seine Mutter mit der Nachbarin reden: "Wissen Sie, Frau R., ich habe festgestellt, unser Werner hat in Russland das Lachen verloren." 3.153 Tage und Nächte hatte er in Gefangenschaft verbracht. Das Lachen zu verlieren, ist jedoch die schlimmere Strafe für den gebürtigen Berliner. Am 11. Mai 1945 wurde Werner Höpfner vom NKWD (Volkskommissariat für innere Angelegenheiten) abgeholt und anschließend in der Margaretenstraße verhört. Nach einer Woche provisorischer Untersuchungshaft wurde er nach Karlshorst gebracht und weitere fünf Wochen in das nach Kriegsende von der sowjetischen Armee besetzte ehemalige Olympische Dorf bei Elstal verlegt. Hier sollte sein Urteil gefällt werden. Da er der Hitlerjugend angehört hatte, wurde er durch das NKWD zu 15 Jahren Arbeits-/Erziehungslager verurteilt. Über acht Jahre musste er im Arbeitslager Workuta unter schlimmsten Bedingungen leben, ehe er kurz vor Jahresende 1953 entlassen wurde.

Weitere Informationen von und über Werner Höpfner:

- Themen für schulische / berufskundliche Veranstaltungen von Werner Höpfner (PDF)

- www.workuta.de (Mit weiteren biografischen Informationen, Dokumenten, Veröffentlichungen zum Thema Gulag)

Wiedersehen mit einem Totgeglaubten nach 70 Jahren -
Ein Bericht von Werner Höpfner

Im Mai 2015 traf Werner Höpfner bei einer Veranstaltung zufällig seinen Bekannten Hans Jänichen. 70 Jahren hatten sie sich nicht mehr gesehen. Werner Höpfner, der von Horst Jänichen für tot gehalten wurde, berichtet über das Wiedersehen und die gemeinsame Vergangenheit.