Zeitzeuge

Prof. Dr. Manfred Görlach

Heidelberg, Baden-Württemberg
* 1937
† 2023

Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt.

Themen
  • Mauerbau 13. August 1961
  • politische Haft
  • Grenzerfahrungen
  • Flucht/Fluchthilfe
  • Freikauf
  • verstorbene Zeitzeugen
Sprache
  • Englisch

Biografisches

1937 in Berlin geboren
1957 Abitur in Bad Harzburg (Niedersachsen)
1957-1964 Anglistik- und Lateinstudium in West-Berlin, Durham, Heidelberg und Oxford
1961-1964 Verhaftung wegen Beihilfe zur Flucht und Inhaftierung im MfS-Untersuchungsgefängnis in Potsdam und in der Strafanstalt Brandenburg-Görden
1964 Freikauf durch die Bundesrepublik Deutschland
1970 Promotion
1967-1984 Assistent, akademischer (Ober-)Rat am Anglistischen Seminar der Ruprecht-Karl-Universität Heidelberg
1984-2002 Professor am Lehrstuhl für Mediävistik und Englische Sprachwissenschaft an der Universität Köln

Prof. Dr. Manfred Görlach ist leider am 09.09.2023 verstorben.
 

Veröffentlichungen (Auswahl)

Görlach, Manfred: Eingemauert. Erinnerungen an Potsdam und Brandenburg, zwei Bände, Eigenverlag: 1991/1992 (Kurzfassung in deutscher und englischer Sprache 2001).

Kurzbeschreibung

Manfred Görlach ist promovierter Anglist und pensionierter Professor für Mediävistik und Englische Sprachwissenschaft an der Universität zu Köln.
In Berlin geboren, wuchs er in Niedersachsen unweit der innerdeutschen Grenze auf. Ab 1957 studierte er an der Freien Universität Berlin und erlebte dort die Folgen des Mauerbaus unmittelbar mit. Er gehörte 1961 zu den Studenten, die als Westdeutsche trotz der rigiden Grenzbestimmungen Ost-Berlin aufsuchen durften. Bei mehreren dieser Besuche verhalf er als Kurier einer Familie und später einer Mitstudentin dazu, nach West-Berlin auszureisen. Als Görlach ein weiteres Mal versuchte, mit einer Kommilitonin in Potsdam Kontakt aufzunehmen, fing das MfS einen Brief ab und verhaftete den Studenten. Nach der Untersuchungshaft in Potsdam wurde er zu vier Jahren Haft verurteilt und in die Strafanstalt Brandenburg-Görden verlegt. 1964 kaufte die Bundesrepublik Görlach frei. In West-Berlin konnte er sein Studium beenden und wurde 1970 in Heidelberg promoviert, bevor er 1984 auf eine Professur an der Universität zu Köln berufen wurde.
Seine Erinnerungen an die Inhaftierung in der DDR hat er 1991/1992 unter dem Titel „Eingemauert“ publiziert.
Seit 2003 lebt er wieder in Heidelberg.

Material

"Ein Loch in der Mauer - an der früheren Zonengrenze bei Zicherie/Wolfsburg", Juli 1990, Manfred Görlach
 

Berichte

"Kann der DDR nicht verzeihen": Manfred Görlach erinnert sich 25 Jahre nach dem Mauerfall an Fluchthilfe und  Inhaftierung. Mannheimer Morgen, 8.11.2014

"Manfred Görlach spricht vor Schülern": Am 27. Mai 2014 besuchte Manfred Görlach das Ottheinrich-Gymnasium in Wiesloch

"Die Geschichte zum Sprechen bringen. Zeitzeuge Manfred Görlach am Kurfürst-Friedrich-Gymnasium: Als Student verhalf er zwei Frauen zur Flucht aus der DDR und kam dafür ins Gefängnis", von Marion Gottlob, in: Rhein-Neckar-Zeitung, 3. April 2013.
--> Dokumentation der Schülerinnen und Schüler am Kurfürst-Friedrich-Gymnasium in Heidelberg.