Zeitzeuge

Günter Georgi

Heusweiler, Saarland
* 1928

Während ihrer "Herrschaftszeit" kannten die "DDR-Allmächtigen" keine Toleranz und haben vielen, die nicht mitspinnen wollten, körperlichen und seelischen Schaden zugefügt.

Themen
  • politische Haft
  • Ausreise/Ausbürgerung

Biografisches

1928 in Annahütte (Brandenburg) geboren
1958 Inhaftierung in der Untersuchungshaftanstalt Senftenberg
1958 Freispruch von allen Anklagepunkten
1958 Ausreise in die Bundesrepublik Deutschland
heute Buch- und Bildautor
 

Veröffentlichung

"Die Glocke", Gedicht von Günter Georgi, geschrieben 1958 in der Untersuchungshaftanstalt Senftenberg, in: Heft mit Peter-Paul-Geschichten. Ein Mosaik vereint Erinnerungen, Geschichten und Fotos über die Peter-Paul-Kirche, 2014.

Zeitungsartikel: Günter Georgi als Zeitzeuge sehr gefragt!

Kurzbeschreibung

Günter Georgi, gelernter Bankkaufmann und examinierter Gesundheitsfürsorger, arbeitete als leitender Angestellter im Gesundheitsamt Senftenberg. Seit seinem 17. Lebensjahr war er als freier Mitarbeiter für verschiedene Zeitungen tätig. Er schrieb unter anderem für die Lausitzer Rundschau wie auch für die größte Sportzeitung der DDR, das Deutsche Sportecho. Zudem trat Georgi als Kabarettist auf.
Nach einer humoristischen Darbietung folgten 1957 der Parteiausschluss, die Entlassung beim Rat des Kreises, der Ausschluss aus dem Schriftstellerverband und der Demokratischen Sportbewegung. Georgi betätigte sich sodann als Bauhilfs- und Lagerarbeiter. 1958 erfolgte unter Anklage der  "staatsgefährdenden Propaganda und Hetze" die Einlieferung in die Untersuchungshaftanstalt Senftenberg. Nach dreieinhalb Monaten Haftzeit wurde Georgi von allen Vorwürfen freigesprochen. Dennoch fand er keinen Arbeitsplatz mehr und flüchtete im November 1958 mit seiner Familie in die Bundesrepublik Deutschland.
Im Saarland, wo er heute noch lebt, fand er ein neues Zuhause. 2001 und 2002 erhielt Georgi für die meisten selbst organisierten Fotoausstellungen (200 Ausstellungen) und die meisten Länderreisen (91 Länder) einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde.

"Der Humorist von Zelle 53"  ein Kurzfilm von Viktoria und Constantin Wirbel

Filme

Als versierte Filmemacherin hat sich die 21-jährige, saarländische Kulturpreisträgerin des Landkreises Saarlouis Viktoria Wirbel über die Landesgrenze hinaus einen Namen gemacht. Ihre Kurzfilme über Günter Georgi können Sie sich hier ansehen: „Betrachtungen über den Tod“, „Der Humorist von Zelle 53“ sowie der neuste Film „Mein Leben zwischen Saarland und DDR“.

 

Berichte

- "Der 'Ost-West-Brückenbauer'" - Porträt von Günter Georgi anlässlich seines Besuches bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Saarbrücker Zeitung, 13.08.2019.

- Der "Humorist von Zelle 53" erzählt - Günter Georgi besuchte die Lilien-Grundschule Altdöbern. R Online, 10.10.2017. 

- "Hundert Tage Knast für eine Prise Humor" - Günter Georgi blickt zurück. Saarbrücker Zeitung, 08.11.2014.

- "Ein 'Fotomann', der vieles kann", von: Wulf Wein, in: Saarbrücker Zeitung, 20./21.07.2013.

- Zeitzeugenbericht in:"Neuanfang im Westen - Zeitzeugen berichten", hrsg. v. A. H. Apelt, Mitteldeutscher Verlag, ET März 2013.

- "Günther-Maria Dressel trat für Freiheit, Recht und Demokratie ein. Günter Georgie aus Heusweiler schreibt zur Senftenberger Namensgebungs-Debatte". Lausitzer Rundschau, 08.01.2013.

- "'Schöner Schein'. Günter Georgi als DDR-Zeitzeuge in Berlin". Wochenspiegel, 02.01.2013.

- "Günter Georgi als Zeitzeuge in Berlin. Analphabeten im Stasiministerium". Heusweiler Wochenpost, 14.11.2012.

- "Alt-Lausitzer Günter Georgi als Zeitzeuge gefragt". LausitzEcho, 2012.

- "Fotograf Günter Georgi als Zeitzeuge in Berlin". Lausitzer Rundschau, 26.09.2012.

- "Der Humorist von Zelle 53 - Günter Georgi als 'Zeitzeuge' in Berlin". Heusweiler Wochenpost, 26.09.2012.

-"Der Humorist von Zelle 53", von Günter Georgi, in: Speewald-Rundschau, 24.07.1991.