Zeitzeuge

Wolfgang Geffe

Jena, Thüringen
* 1961

Erlebt zu haben, wie selbstbewusste Menschen mit gewaltfreien Mitteln eine Diktatur zum Einsturz bringen, verändert das gesamte Leben.

Themen
  • Opposition/Bürgerrechtsbewegung
  • Kirche

Biografisches

1961 in Apolda geboren, verheiratet, drei Söhne
1979 Abitur
1980-1982 Bausoldat in Prora
1982-1987 Ausbildung zum Sozialdiakon
1987-1994 Leiter der Kreisstelle für Diakonie in Altenburg
1994-1999 Arbeit im Amt für Wohnungswesen Leipzig
1999-2003 Leiter eines Übergangswohnheimes für psychisch Kranke in Altenburg
2003-2014 Beauftragter für Friedensarbeit der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland
seit 2014 Leiter einer Wohneinrichtung für psychisch kranke Menschen in Jena
 

Kurzbeschreibung

Meine politische Profilierung wurde mit der Verweigerung des Waffendienstes 1979 und der Zeit als Bausoldat eingeleitet. Von da an war ich in Basisgruppen engagiert, die sich den Fragen von Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Umwelt zuwandten. Seit 1987 traf sich der Friedenkreis der Kirchgemeinde Altenburg wöchentlich in der Wohnung der Familie Geffe. Die Beratung von jungen Männern, die zur Armee sollten, die Beteiligung am Konziliaren Prozess der Kirchen, die Beobachtung der Kommunalwahl im Mai 1989, die Gestaltung der jährlichen Friedensdekade – dies waren einige der Inhalte, mit denen sich die Friedensgruppe beschäftigte. Ab Sommer 1989 wurden dann die Fürbitt-Andachten in den Altenburger Kirchen vorbereitet. Der Einsatz für das Menschenrecht der Kriegsdienstverweigerung und für den Vorrang der gewaltfreien und zivilen Mittel der Konfliktbearbeitung prägt bis zum heutigen Tag meine Tätigkeit.
Ich arbeite und wohne in Jena.