Themen
- politische Haft
- Staatssicherheit
- Ausreise/Ausbürgerung
- Migrationserfahrungen
Sprache
- Spanisch
Biografisches
1959 in Havanna/Kuba geboren
Studium an der Pädagogischen Hochschule für Fremdsprachen in Havanna
1980 Dolmetscher für kubanische Vertragsarbeiter in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz)
1987 Verhaftung durch das MfS und Ausweisung aus der DDR wegen Beihilfe zur Republikflucht
1992 Ausreisegenehmigung durch kubanische Behörden und Umsiedlung nach Berlin
heute freier Besucherreferent im ehemaligen MfS-Untersuchungsgefängnis Berlin-Hohenschönhausen
Veröffentlichungen
García Vázquez, Jorge: Ein Hort der Geheimpolizei. Die kubanische Botschaft in der DDR. Ereignisse und Erfahrungen aus den achtziger Jahren, in: Zeitschrift des Forschungsverbundes SED-Staat, Nr. 23/2008.
García Vázquez, Jorge: Conexión La Habana-Berlin. Secretos de Estado y Notas sobre la Colaboración entre la Stasi y el MININT, in: Revista de Asignaturas Cubanas: Misceláneas de Cuba, Suecia.
Kurzbeschreibung
Jorge Luis García Vázquez stammt aus Havanna (Kuba). Nach einem Fremdsprachen-Studium verließ er die kubanische Hauptstadt, um als Dolmetscher für die Außenstelle der Firma „Cubatécnica“ in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) zu arbeiten. Ab 1985 war er häufig auch als Übersetzer für das kubanische Innenministerium (MININT) in der DDR tätig.
1987 versuchte die Seguridad del Estado (der kubanische Geheimdienst) Vázquez als Informanten anzuwerben. Er sollte Informationen über einen in der DDR auftretenden kubanischen Musiker sammeln, der im Verdacht stand, seine Flucht über Kanada zu planen. Vázquez lehnte ab. Als Übersetzer des Künstlers stellte er den Kontakt zur amerikanischen Botschaft in Ost-Berlin her. Das MfS hörte seine Telefongespräche ab und verhaftete ihn 1987. Er verbrachte eine Woche in der Untersuchungshaftanstalt des MfS in Berlin-Hohenschönhausen, bevor er nach Kuba ausgewiesen wurde. Dort erhielt er Berufsverbot.
1989 heiratete er eine deutsche Staatsbürgerin und durfte 1992 Kuba verlassen.
Heute lebt er in Berlin und ist seit 2002 in der exilkubanischen Oppositionsbewegung aktiv. Außerdem ist er Besucherreferent in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, freier Journalist und hält regelmäßig Vorträge über Menschenrechtsverletzungen unter dem Castro-Regime und über die Zusammenarbeit zwischen den Geheimdiensten in Ost-Berlin und Havanna.
Berichte
"Schülervertreter auf den Spuren der Stasi": Schülervertreter aus dem Kreis Herford besuchten Berlin und setzten sich mit den Methoden der Staatssichheit und der SED-Diktatur auseinander. Jorge Luis Garcia Vazques berichtete ihnen von seiner Verhaftung und Inhaftierung in Berlin-Hohenschönhausen. Neue Westfälische, 5.2.2016.