Zeitzeuge

Caritas Führer

Dresden, Sachsen
* 1957

... doch treibt, was wahr ist, Sprünge in die Wand. (Ingeborg Bachmann)

Themen
  • Kirche
  • Kunst/Kultur/Literatur
  • Bildung/Erziehung
  • historische Aufarbeitung

Biografisches

1957 in Karl-Marx Stadt (heute Chemnitz) geboren, fünftes Kind einer evangelisch-lutherischen Pfarrersfamilie
Besuch der "zehnklassigen Polytechnischen Oberschule"
vierjährige Ausbildung als Porzellangestalterin (Bossiererin) im "Volkseigenen Betrieb (VEB) Staatliche Porzellanmanufaktur Meißen", Zirkel schreibender Arbeiter, Mitglied im "Telemann-Kammerorchester" und Teilnehmerin an internationalen Orchesterkursen für Jugendliche
freiwilliges Jahr in der "Sozialdiakonischen Arbeit" im Zwickauer Bahnhofsviertel und Aufbau eines Projekts für Kinder aus sozial schwachen Familien
dreijähriges Fernstudium am "Literaturinstitut Johannes R. Becher" in Leipzig
Dozentin in der gemeindepädagogischen Ausbildung an der Fachschule "Missionshaus Malche" bei Bad Freienwalde (Oderbruch)
1998 Debüt bei Kiepenheuer& Witsch/Köln mit dem Buch "Die Montagsangst"
freischaffende Schriftstellerin und Referentin, Lesereisen und Vorträge, Schulprojekt "Schule im Schatten der Mauer", weitere Bücher zum Thema DDR-Diktatur
zweijähriger Arbeitsaufenthalt in Thessaloniki (Griechenland), Lesereisen und Schreibwerkstätten im europäischen Ausland und Schulprojekte in deutschen Auslandsschulen
Leben und Arbeiten in Rochlitz
seit 2014 Leben und Arbeiten in Dresden
Mitglied im "Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS)"

Weitere Informationen finden Sie unter www.caritas-fuehrer.de.
 

Veröffentlichungen (Auswahl)

"Wie im Apfel der Kern" - eine Kindheit zwischen Pfarrhaus und "real existierendem Sozialismus", Dessau/Göppingen: Kinzel 2009.
"Zutritt verboten" - Kinder und Jugendliche in der DDR, Dessau/Göppingen: Kinzel 2006.
"Sternbild Hoffnung" - Einblick in Frauenschicksale in der Gynäkologie der DDR, Wuppertal: Brockhaus 2004.
"Die Montagsangst" - Ausgrenzung und Benachteiligung unangepasster Kinder im DDR-Schulsystem, Köln: Kiepenheuer und Witsch 1998, Rezension im Deutschlandfunk 1998.
"Die Sprache hinter den Zeichen" - Gedichte.

Kurzbeschreibung

Als Pfarrerskinder waren meine fünf Geschwister und ich nicht in der Pionierorganisation, der Freien Deutschen Jugend (FDJ) und der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft (DSF) organisiert. Als andere zur Jugendweihe gingen, wurde ich konfirmiert. Trotz sehr guter schulischer Leistungen durfte ich kein Abitur machen. Meine Schulzeit war wesentlich geprägt von Demütigungen, Repressalien und Ausgrenzungen. Die traumatischen Schulerfahrungen, die meine Familie und mich betrafen, verarbeitete ich in meinem ersten Buch "Die Montagsangst", das als "Longseller" in drei Verlagen aufgelegt wurde und sich seit Erscheinen auf dem Buchmarkt hält. Seitdem bin ich auf Lesereisen und arbeite mit Schülern und Studierenden bundesweit und im europäischen Ausland zum Thema "Schule im Schatten der Mauer". In fünf meiner bisher 14 veröffentlichten Bücher sind Ereignisse aus der SED-Diktatur belletristisch verarbeitet.

Meine Anliegen sind: Das Wachhalten des Bewusstseins für erlittenes und begangenes Unrecht in der DDR (Literatur & Aktionen), Arbeiten mit Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern und Studierenden sowie Nachdenken über Befreiungsstrategien aus der Macht der Täter, um nicht mit massiven Verletzungen weiterleben zu müssen.

Berichte

Caritas Führer erinnert sich an Repressalien“ im Schwarzwälder-Bote (Altensteig in Baden-Württemberg) vom 10.11.2015