Zeitzeuge

Dr. Bernd Florath

Berlin, Berlin
* 1954

De Omnibus dubitandum. (An allem ist zu zweifeln.)

Themen
  • Opposition/Bürgerrechtsbewegung
  • Mauerbau 13. August 1961
  • historische Aufarbeitung

Biografisches

1954 in Berlin geboren
1973 Abitur in Berlin
1973–1975 Grundwehrdienst in Oranienburg und Klietz
1975–1977 Studium der Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin (HU)
1977 Exmatrikulation und Bewährung in der Produktion
1978–1981 Fortsetzung und Abschluss des Studiums
1981–1991 Akademie der Wissenschaften, wissenschaftlicher Mitarbeiter
1986 Eintritt in die SED
1991–1997 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der HU
1997–2003 wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Gedenkstätte deutscher Widerstand
2005–2007 wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Robert-Havemann-Gesellschaft
seit 2007 wissenschaftlicher Mitarbeiter in der BStU
 

Veröffentlichungen (Auswahl)

- "Das Revolutionsjahr 1989: Die demokratische Revolution in Osteuropa als transnationale Zäsur. Analysen und Dokumente. Wissenschaftliche Reihe der BStU, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2011.

- "Robert Havemann Bibliographie. Mit unveröffentlichten Texten aus dem Nachlass". Robert-Havemann-Gesellschaft, Werner Theuer und Bernd Florath, Oldenbourg Akademie Verlag, 2007.

- "Die Entlassung: Robert Havemann und die Akademie der Wissenschaften der DDR 1965/66". Eine Dokumentation von Silvia Müller und Bernd Florath, Robert-Havemann-Gesellschaft, 1996.

- "Die Ohnmacht des Allmächtigen. Geheimdienste und politische Polizei in der modernen Gesellschaft". Bernd Florath, Armin Mitter und Stefan Wolle, Christoph Links Verlag, 1997.

Kurzbeschreibung

Bernd Florath wuchs in Berlin-Köpenick in einem kommunistischen Elternhaus auf. Als Schüler lernte er Robert Havemann, Jürgen Fuchs und Wolf Biermann kennen. Weil er 1976 die Ausbürgerung von Wolf Biermann und die Verhaftung von Jürgen Fuchs kritisierte, wurde er exmatrikuliert und zur Bewährung in die Produktion geschickt. Er musste anderthalb Jahre als Schlosser arbeiten, durfte aber sein Studium unter der Bedingung, dass er den Kontakt zu Robert Havemann abbricht, anschließend beenden. 1986 trat er unter dem Eindruck der neuen Politik Gorbatschows in die SED ein. Wie er später merkte war dies "ein fundamentaler Irrtum". Für den außerordentlichen Parteitag der SED im Dezember 1989 formulierte er den Antrag zur Selbstenteignung der SED: Das Eigentum sollte in eine öffentliche Stiftung überführt werden. Im Januar 1990 forderte er erneut die Auflösung der SED. Wenige Tage später trat er aus der SED aus. Im Juni 1990 wurde er Sprecher des Berliner Neuen Forums.

Der Historiker Bernd Florath schildert die Ereignisse in Prag von 1968.

Bericht

Rezension von Thomas Klein zu Bernd Florath (Hrsg.): "Das Revolutionsjahr 1989. Die demokratische Revolution in Osteuropa als transnationale Zäsur", Göttingen 2011 (online unter: www.hsozkult.de).