Zeitzeuge

Dr. Hans-Jürgen Fischbeck

Strausberg, Brandenburg
* 1938

Die staatssozialistische Herrschaft der SED ist nicht zuletzt an der von ihr selbst erzeugten und alles durchdringenden öffentlichen Lüge erstickt.

Themen
  • Parteien
  • Kirche
  • Opposition/Bürgerrechtsbewegung
  • Mauerbau 13. August 1961

Biografisches

1938 geboren in Tanganjika (Ostafrika) als Kind von Bethel-Missionaren
1956-1962 Studium der Physik an der Humboldt-Universität zu Berlin
seit 1968 Mitglied des Gemeindekirchenrats der Ost-Berliner Bartholomäusgemeinde
1987 Antrag auf „Absage an Praxis und Prinzip der Abgrenzung“ in die Synode der Evangelischen Kirchen Ost-Berlin
bis 1991 Mitarbeiter beim Zentralinstitut für Elektronenphysik in Berlin, einem Forschungsinstitut der Akademie der Wissenschaften der DDR

Veröffentlichung (Auswahl)
Fischbeck, Hans-Jürgen (et al): Recht ströme wie Wasser. Christen in der DDR für Absage an Praxis u. Prinzip der Abgrenzung. Ein Arbeitsbuch. Berlin: Wichern, 1989.

Kurzbeschreibung

Hans-Jürgen Fischbeck stammt aus einer evangelischen Missionarsfamilie und wurde in Afrika geboren. Früh lehnte er das SED-Regime ab. Der studierte Physiker war in den 1960er-Jahren Mitglied des Kirchenrates in der Bartholomäusgemeinde und ab 1977 Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg. Darüber hinaus engagierte sich Fischbeck in der Bürgerrechtsbewegung. Er wirkte ab 1986 in verschiedenen Initiativgruppen mit, unter anderem in der Vereinigung „Absage an Praxis und Prinzip der Abgrenzung“ sowie in Gruppen, die die Wahlmanipulation von 1989 aufdeckten. Während der Friedlichen Revolution war er Mitbegründer und in der Folgezeit Sprecher der Bürgerbewegung „Demokratie Jetzt“.  Von 1990 bis 1992 war er Mitglied der Fraktion Bündnis 90 im Berliner Abgeordnetenhaus, verlegte danach jedoch seinen Schwerpunkt auf die kirchliche Arbeit und wurde Studienleiter der Evangelischen Akademie Mülheim an der Ruhr. 1997 erhielt Fischbeck für sein Engagement das Bundesverdienstkreuz.