Zeitzeuge

Eduard Fiedler

Heiligenstadt, Thüringen
* 1947

Ein ungerechtes System kann sich auf Dauer nicht halten.

Themen
  • Kirche
  • Opposition/Bürgerrechtsbewegung

Biografisches

1947 in Uder (Thüringen) geboren
1962-1966 Besuch der Erweiterten Oberschule (EOS) in Heilbad Heiligenstadt, Abitur mit Berufsausbildung zum Maschinenbauer
1966-1972 Altsprachen-Studium in Halle (Saale) und Theologiestudium in Erfurt
1974-1977 Ausbildung zum Sozialarbeiter am Seminar für den kirchlich-caritativen Dienst in Magdeburg
1977-1984 Referent für die katholische Jugendseelsorge Eichsfeld in Heiligenstadt
1984-1991 Gemeindereferent in der Pfarrgemeinde St. Gerhard in Heiligenstadt
1989 Mitglied der „Demokratischen Initiative" Heiligenstadt
1991-1993 Kontaktstellenleiter beim Aufbau Freier Träger der Jugendarbeit
1993-2000 Gemeindereferent in der Pfarrgemeinde St. Gertrud in Dingelstädt
seit 2000 Mitarbeiter in der katholischen Jugendsozialarbeit in Heiligenstadt

Kurzbeschreibung

Eduard Fiedler wuchs im Eichsfeld in einem katholisch geprägten Umfeld auf.
Er entschied sich frühzeitig, ein Theologiestudium aufzunehmen, welches für ihn auch eine Zeit intensiver weltanschaulicher Auseinandersetzung mit gegenwärtigen Zeitströmungen und Gesellschaftsmodellen wie „Kapitalismus“ und „Sozialismus“ war. Nach seinem Studium und der Ausbildung zum Sozialarbeiter war er Referent in der katholischen Jugendseelsorge im Eichsfeld, später Gemeindereferent in Heiligenstadt.
Der Gründungsaufruf des Neuen Forums und weiterer Oppositionsgruppen hatte eine Signalwirkung für ihn. Bestärkt durch den Verlauf der Montagsdemonstration am 09. Oktober 1989 in Leipzig, verlas er in einer öffentlichen Gebetsstunde am 15. Oktober in Heiligenstadt Ausschnitte dieser Texte. Am 30. Oktober gestaltete er das Friedensgebet und die erste große Demonstration in Heiligenstadt mit, die ca. 12.000 Teilnehmer zählte. Er war Gründungsmitglied der „Demokratischen Initiative" seiner Heimatstadt und zugleich Leiter des Bereichs „Kirche und Gesellschaft" sowie Mitglied im Sprecherrat. Heute ist er in der katholischen Jugendsozialarbeit tätig.

 

Videointerviews

Video 1 (oben): Bei dem Projekt „Stimmen der Opposition“ führen Schülerinnen und Schüler Interviews mit einem Zeitzeugen. Es entsteht ein Bild der DDR-Bürgerrechtsbewegung, gesehen mit den Augen der heutigen Jugendlichen. Das Zeitzeugeninterview mit Eduard Fiedler wurde veröffentlicht. Eine Kurzversion finden Sie hier.
Projekt der Deutschen Gesellschaft e. V., gefördert durch die Bundesstiftung Aufarbeitung.

Video 2: Auf der Plattform www.zeitzeugen-portal.de stehen ebenfalls Zeitzeugeninterviews mit Eduard Fiedler zur Verfügung.