Zeitzeuge

Anke Domscheit-Berg

Fürstenberg/Havel, Brandenburg
* 1968

Aussichtslose Ziele gibt es nicht!

Themen
  • Mauerfall 9. November 1989
  • Kunst/Kultur/Literatur
  • Staatssicherheit
  • historische Aufarbeitung
  • Umbruchserfahrungen seit 1989/90
Sprache
  • Englisch

"... Da wir die Mauer zu Fall bringen konnten, ist potentiell jede große Veränderung möglich – wenn wir dafür kämpfen und das gemeinsam tun!"
 

Biografisches

1968 geboren in Premnitz, Havelland und aufgewachsen in Müncheberg, Märkisch-Oderland
1986 Abitur in Strausberg
1987 praktisches Jahr als Hilfsarbeiterin in der Produktionsgenossenschaft des Handwerks (PGH) 5. Parteitag in Frankfurt/Oder
1987-1991 Studium der Textilkunst an der Fachschule für Angewandte Kunst in Schneeberg
1991-1993 Tätigkeit als Sachbearbeiterin Touristik bei Ameropa Reisen in Frankfurt am Main
1993-1996 Studium der Internationalen Betriebswirtschaft in Bad Homburg und Newcastle (England), Abschlüsse: Bachelor of Arts und Master of Arts
1997-2005 Unternehmensberaterin, Business Development Manager bei Accenture
2000 Geburt eines Sohnes
2006-2008 Projektmanagerin bei McKinsey, Business Technology Office
2008-2011 Director Government Relations bei Microsoft Deutschland
2010 Heirat mit Transparenzaktivist und Ex-WikiLeaks-Sprecher Daniel Berg
seit 2011 Selbstständigkeit mit den Unternehmen fempower.me und opengov.me, Sitz in Fürstenberg (Havel); Vorträge, Workshops, Trainings, Texte, Interviews, Debatten
2014 Buch "Mauern einreißen - weil ich glaube, dass wir die Welt verändern können!" - Inhalte: Geschlechtergerechtigkeit, Mauerfall und was man aus den Erfahrungen der DDR-Zeit für die Gegenwart und Zukunft lernen kann für Demokratie, Bürgerrechte und gegen Überwachung 2.0


Engagement

Anke Domscheit-Berg engagiert sich mit Protestaktionen, Demonstrationen, Reden, Vorlesungen, Texten und Beiträgen in TV und Radio für einen transparenten Staat und mehr Bürgerbeteiligung sowie gegen den digitalen Überwachungsstaat. Als Feministin ist sie aktiv für Geschlechtergerechtigkeit und gegen Sexismus.


Mitgliedschaften und Ämter

- Piratenpartei bis Oktober 2014: Bundesthemenbeauftragte für Open Government, Landesvorsitzende in Brandenburg (bis Juli 2014), Mitglied des progressiven Flügels
- Government 2.0 Netzwerk Deutschland e. V., Gründungsmitglied und Vorstand
- FidAR - Frauen in die Aufsichtsräte, Gründungsmitglied
- Überparteiliche Fraueninitiative Berlin, Mitglied
- High Level Advisory Council des European Center for Women and Technology, Mitglied
- Deutsche Botschafterin des Barefoot College in Indien/Rajasthan
- Beirat von WeGreen, Mitglied

Kurzbeschreibung

Ich wuchs in einem kritisch denkenden Elternhaus auf, aber mit einer positiven Grundeinstellung zum Sozialismus. Doch ich durfte nicht studieren, was ich wollte, erlebte verlogene Politik. Als Studentin wurde ich politisiert: protestierte gegen die Drangsalierung meines besten Freundes in einem Gefängnis in Halle (Saale), schrieb wegen des Sputnik-Verbotes eine Eingabe an das Postministerium, tippte nachts Aufrufe an der Schreibmaschine meines Großvaters ab, um sie tagsüber zu verteilen. Briefe erreichten mich geöffnet oder gar nicht, mein Zimmer wurde durchsucht. Im September 1989 versuchte die Stasi, mich mit Drohungen zur Mitarbeit zu erpressen. Ich hatte Angst, aber widerstand. Ich durfte deshalb ein dreimonatiges Stipendium in Paris nicht antreten, das ich bei einem Französisch-Wettbewerb gewonnen hatte. Ich schrieb viel Tagebuch. Das Wochenende ab dem 10. November 1989 verbrachte ich in West-Berlin. Mit der Erfahrung dieser Erlebnisse kämpfe ich heute vehement gegen staatliche Überwachung.

Berichte

"Wir sind das andere Drittel" - Welche Rolle spielt die DDR und deren Frauenbild noch heute? Eine Diskussionsrunde, Missy Magazine 20.10.2016.

"Damals fiel ich in ein Loch" - Interview mit der ZEIT über den Fall der Mauer und die Zeit danach: Anke Domscheit-Berg berichtet, wie sie den 9. November 1989 erlebt hat und was sie in den Monaten danach frustrierte. Das Interview führte Anne Hähnig, Juli 2014.

"Barbie ist ein Monster" - Anke Domscheit-Berg erzählt in dem Interview mit der ZEIT, wie das Leben in der DDR sie geprägt hat. Das Interview führten Anne Hähnig und Stefan Locke, Januar 2014.

"Meine Erinnerungen aus der Wendezeit"

Interview

"Das kleine Jubelgefühl ist sofort wieder da" - In der rbb Inforadio-Gesprächsreihe "Sommer '89" erinnert Anke Domscheit-Berg sich an die Zeit vor 25 Jahren und die Kraft, die ihr die Erfahrungen einer friedlichen Revolution heute noch gibt.