Zeitzeuge

Christian Dietrich

Klettbach, Thüringen
* 1965

Europa war nach dieser Sommerpause anders.

Themen
  • Opposition/Bürgerrechtsbewegung
  • Kirche
  • Parteien
  • historische Aufarbeitung

Biografisches

1965 in Jena geboren, verheiratet, vier Kinder
1982 staatliches Schulverbot
1983 Ausreiseantrag
1985 Abitur am Kirchlichen Proseminar Naumburg
Leiter des Friedensarbeitskreises Naumburg, Mitbegründer des Arbeitskreises Solidarische Kirche
1988 Umzug nach Leipzig
Mitwirkung bei der Demokratischen Initiative, Organisation mehrerer Demonstrationen, Herausgabe von Samisdat-Zeitschriften
1989 Geschäftsführer des Demokratischen Aufbruchs, Mitwirkung im Leitungskreis des Neuen Forums und im Ausschuss zur Untersuchung von Amtsmissbrauch und Korruption in Naumburg (Saale)
1991 Gründung des „Archivs Bürgerbewegung Leipzig“
2000-2013 Pfarrer in Nohra
2013-2018 Thüringer Landesbeauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
derzeit Sonderseelsorgeauftrag innerhalb der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) zur Auseinandersetzung mit Diktaturen und Pfarrer in Klettbach

Kurzbeschreibung

Christian Dietrich erhielt keine Zulassung zum Abitur, weshalb er das Kirchliche Proseminar Naumburg besuchte. Danach verrichtete er verschiedene Gelegenheitsarbeiten und war Gaststudent. Er übernahm außerdem auch die Leitung verschiedener oppositioneller Arbeitskreise und war Herausgeber verschiedener Samisdat-Publikationen.
Im Herbst 1988 zog er nach Leipzig. Hier widmete er sich der Entwicklung von öffentlichkeitswirksamen Protestaktionen, unter anderem organisierte er die Demonstration am 04. September 1989 in Leipzig mit.
Ab Oktober 1989 studierte er Theologie in Naumburg. Er war Geschäftsführer des Demokratischen Aufbruchs und Vorsitzender des Untersuchungsausschusses "Korruption und Amtsmissbrauch" im Kreis Naumburg. 1991 war er Mitbegründer und Vorstand des "Archivs Bürgerbewegung Leipzig" und der Stiftung "Runder Tisch". Nach dem Ersten Theologischen Examen war er Mitarbeiter am Institut für kirchliche Zeitgeschichte Naumburg. Er erarbeitete verschiedene zeitgeschichtliche Publikationen (Friedensgebete, Widerstand in Diktaturen, Zwangsumsiedlungen) und Ausstellungen.
Seit 1997 lebt er in Thüringen. Von 2013 bis 2018 war er Thüringer Landesbeauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Zurzeit hat er einen Sonderseelsorgeauftrag innerhalb der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland zur Auseinandersetzung mit Diktaturen. Daneben ist er Pfarrer im Kirchspiel Klettbach mit neun Kirchdörfern.

 

Christian Dietrich im Gespräch mit Schülerinnen und Schülern (Video):

Bei dem Projekt „Stimmen der Opposition“ führen Schülerinnen und Schüler Interviews mit einem Zeitzeugen. Es entsteht ein Bild der DDR-Bürgerrechtsbewegung, gesehen mit den Augen der heutigen Jugendlichen. Das Zeitzeugeninterview mit Christian Dietrich wurde veröffentlicht. Eine Kurzversion finden Sie hier.

Projekt der Deutschen Gesellschaft e.V., gefördert durch die Bundesstiftung Aufarbeitung.