Zeitzeuge

Regina Albrecht

Wendeburg, Niedersachsen
* 1949
† 2017

Die Freiheit in ihrem Lauf hielten weder Honecker noch Krenz je auf.

Themen
  • Grenzerfahrungen
  • Mauerbau 13. August 1961
  • verstorbene Zeitzeugen
  • Flucht/Fluchthilfe

Biografisches

1949 in Ost-Berlin geboren
1967 Abschluss der Schulausbildung an der Erweiterten Oberschule Carl-von-Ossietzky in Berlin-Pankow mit zusätzlichem Lehrabschluss als Tiefbauzeichnerin
1967-1970 Studium an der Ingenieurschule für Wasserwirtschaft und Bauwesen in Magdeburg
1970 Tätigkeit als Ingenieurin im Volkseigenen Betrieb (VEB) Wasserversorgung und Abwasserbehandlung
1971 Flucht in die Bundesrepublik Deutschland
seit 1971 Arbeit in Ingenieurbüros in Göttingen und Braunschweig, zuletzt im Regierungspräsidium in Braunschweig
1985 Mitarbeit in der Kommunalpolitik in Wendeburg
1987 Mitglied des Kirchenvorstandes der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Wendeburg
ab 2004 Vorträge und Lesungen über die Teilung Deutschlands und die DDR
2006 Veröffentlichung des autobiografischen Romans „Nur 180 Meter, Liebe im Schatten der Mauer“
2008 Dokumentarfilm in der ARD über die Flucht in die Bundesrepublik Deutschland

Regina Albrecht ist leider am 25.08.2017 verstorben.
 

Veröffentlichungen
Albrecht, Regina: Nur eine Vision: Eine deutsch-deutsche Familiengeschichte. Halle (Saale): Projekte-Verlag Cornelius, 2011.

Albrecht, Regina: Nur 180 Meter, Liebe im Schatten der Mauer. Frankfurt am Main: August von Goethe Literaturverlag, 2006.

 

Kurzbeschreibung  

Regina Albrecht stammt aus Ost-Berlin. Bevor sie 1971 in die Bundesrepublik ausreiste, studierte sie Wasserwirtschaft an der Ingenieurschule in Magdeburg. In der Bundesrepublik arbeitete sie in verschiedenen Ingenieurbüros und engagierte sich kommunalpolitisch in ihrer Gemeinde. Außerdem war sie ab 1987 Mitglied des Kirchenvorstandes in Wendeburg. Ihre Flucht zu ihrem in Westdeutschland lebenden Freund gelang ihr über Rumänien und Jugoslawien - im umgebauten Tank eines Autos. 1988 verhalf sie zunächst ihrem Bruder zur Flucht in die Bundesrepublik, anschließend auch ihrer Schwägerin und ihrer Nichte. Im September 1989 unterstützte sie ihre Eltern bei der Ausreise aus der DDR. Am 09. November 1989 reiste sie zur Grenzöffnung nach Marienborn und nach Berlin zum Brandenburger Tor, um sich persönlich einen Eindruck vom Mauerfall zu verschaffen. Ab 1990 stellte sie Nachforschungen bei dem Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes an und befasste sich mit der Aufarbeitungen der eigenen Biografie. 2006 schrieb sie den autobiografischen Roman „Nur 180 Meter, Liebe im Schatten der Mauer“.

Regina Albrecht im Gespräch mit Schülerinnen und Schülern (Video):

Bei dem Projekt „Stimmen der Opposition“ führen Schülerinnen und Schüler Interviews mit einem Zeitzeugen. Es entsteht ein Bild der DDR-Bürgerrechtsbewegung, gesehen mit den Augen der heutigen Jugendlichen. Das Zeitzeugeninterview mit Regina Albrecht wurde veröffentlicht. Eine Kurzversion finden Sie hier.

Projekt der Deutschen Gesellschaft e.V., gefördert durch die Bundesstiftung Aufarbeitung.

Zeitzeugengespräch (Tonaufnahme):

Regina und Eckard Albrecht berichten von dem Vorgehen der Staatssicherheit und ihrer Flucht über Rumänien und Jugoslawien in den Westen. Das Gespräch im "Zeitzeugencafé" der Gedenkstätte Berliner Mauer vom 26. Februar 2012, kann hier nachgehört werden.

Bericht

"Wie Schüler heute die DDR erleben" - Regina Albrecht berichtet Schülerinnen und Schülern aus Niedersachsen und Sachsen-Anhalt bei einem gemeinsamen Besuch in der Gedenkstätte Marienborn. Deutschlandfunk, 06.07.2015.