Zeitzeuge

Hans-Gerd Adler

Heilbad Heiligenstadt, Thüringen
* 1941

Wir wollten eine andere DDR haben. Eine DDR, die mit dem, was wir in den letzten 40 Jahren erlebt haben, nichts zu tun hatte.

Themen
  • Opposition/Bürgerrechtsbewegung
  • Kirche
  • Kunst/Kultur/Literatur
  • Wirtschaft/Landwirtschaft
  • Umbruchserfahrungen seit 1989/90

Biografisches

1941
in Heiligenstadt geboren
1958-1961 Ausbildung zum Industriekaufmann in Heiligenstadt
1968 Abitur an der Kreisvolkshochschule in Heiligenstadt
1967-1990 Mitglied des Kirchenvorstandes in St. Gerhard, Heiligenstadt
1969-1973 Fernstudium als Ingenieurökonom in Eisleben und Altenburg
1968-1990 betriebswirtschaftlicher Leiter, Buchhalter und Innenrevisor
1989 Vorsitzender des Sprecherrates der „Demokratischen Initiative“ Heiligenstadt
1990-1992 Hauptabteilungsleiter Abrechnung, Analysen, Kontrolle, Konzeptionen für die Privatisierung des Volkseigenen Betriebs (VEB) Solidor AG in Heiligenstadt
1990-1994 Mitglied und stellvertretender Präsident im Kreistag von Heiligenstadt
1999-2001 Aufarbeitung regionaler Ereignisse der Friedlichen Revolution
2001-2004 Mitarbeiter im Grenzlandmuseum in Teistungen
2004 Eintritt in den Ruhestand
2004-2018 ehrenamtliches Engagement im Grenzmuseum Schifflersgrund in Asbach-Sickenberg
2012 Verleihung des Bundesverdienstkreuz am Bande


Veröffentlichungen (Auswahl)

Hans-Gerd Adler: Nachgedacht Aufgewacht - Auf gewacht nach gedacht: Rückblick und Analyse erlebter Geschichte anlässlich des 25. Jahrestages der deutschen Einheit, Books On Demand, 2017.

Hans-Gerd Adler: Brückenköpfe: Lebensbilder der Protagonisten der Friedlichen Revolution im Eichsfeld, Heiligenstadt: Cordier DruckMedien GmbH, 2009.

Hans-Gerd Adler: Wir sprengen unsere Ketten: Die friedliche Revolution im Eichsfeld. Eine Dokumentation, Leipzig: Thomas Verlag, 1990.

Kurzbeschreibung

Hans-Gerd Adler erlernte den Beruf des Industriekaufmannes. Seine tiefe christliche Prägung und sein Engagement in der Jugendarbeit der Schönstattbewegung führten teilweise zu heftigen Auseinandersetzungen mit Vorgesetzten und Kaderbeauftragten. Weiterhin engagierte er sich im kirchlichen und kulturellen Bereich. 1987 und 1988 trat er im Fasching als Karl Marx mit einer zeitkritischen Rede auf und weckte dadurch das Interesse des MfS.
Er wurde im Oktober 1989 Vorsitzender der Demokratischen Initiative Heiligenstadt, die die Ereignisse in Eisfeld vorantrieb. Ihre Mitglieder beteiligten sich an Montagsdemonstrationen, Menschenketten und Friedensgebeten. Mit den ersten freien Wahlen im März 1990 übernahm Adler politische Verantwortung zunächst im Kreisrat, später im Stadtrat.
Heute ist Hans-Gerd Adler im Ruhestand, engagiert sich in zahlreichen Vereinen, arbeitet als Publizist und ist Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande.

Hans-Gerd Adler über seine Rolle beim ersten Friedensgebet in Heiligenstadt und der anschließenden Demonstration.

Bericht

"Schicksalsjahr 1989" - Hans-Gerd Adler las in Leinefelde aus seinem Buch, die Thüringische Landeszeitung berichtete, 29.10.2014.

Video

Zeitzeugeninterview - Hans-Gerd Adler erzählt von jugendlichem Protest und von Problemen, die sich aus seiner Verbundenheit zur Kirche und seiner kritischen Haltung zum SED-Regime ergaben. Weitere Ausschnitte des Interviews stehen auf der Internetseite www.zeitzeugen-portal.de zur Verfügung.