Zeitzeuge

Claudia Rusch

Berlin, Berlin
* 1971

Ich habe die Entscheidung meiner Eltern, in der Opposition zu leben, nicht mitgetroffen.
Heute bin ich ihnen dankbar. Sie haben mich privilegiert.

Themen
  • Kunst/Kultur/Literatur
  • Opposition/Bürgerrechtsbewegung

Biografisches

1971 in Stralsund geboren
1990 Abitur, Germanistik und Romanistikstudium in Berlin und Bologna
2001 freie Schriftstellerin

Veröffentlichungen (Auswahl)
Rusch, Claudia: Mein Rügen, Fischer Verlag, 2013.
Rusch, Claudia: Aufbau Ost: Unterwegs zwischen Zinnowitz und Zwickau. Frankfurt am Main: S. Fischer, 2009.
Rusch, Claudia: Meine freie deutsche Jugend, Frankfurt am Main: S. Fischer Verlag, 2003.

Kurzbeschreibung

Claudia Rusch verbrachte ihre Kindheit im Umfeld der DDR-Bürgerrechtsbewegung, eine Erfahrung, die sie tief prägte. Ihr Großvater starb in Stasi-Untersuchungshaft, ihre Mutter gehörte zum Dissidentenkreis um Katja und Robert Havemann. Aufgewachsen auf Rügen, zogen die Ruschs zunächst nach Brandenburg und anschließend nach Ost-Berlin. Dort wurde die Familie durch das MfS überwacht, welches die meisten Freunde der Havemanns, die selbst in den 1970er-Jahren unter Hausarrest standen, beschatten ließ.
Im Wiedervereinigungsjahr legte Rusch ihr Abitur ab und begann ein Studium in Berlin. Sie arbeitete sechs Jahre lang als Fernsehredakteurin und ist seit 2001 als freie Autorin tätig. 2003 erschien ihr Buch „Meine freie deutsche Jugend“. In der biografisch angelegten Erzählung beschreibt sie die Geschichte eines Kindes, das „Schwerter zu Pflugscharen-Aufkleber“ in der Schule trägt und sich zuletzt auch dadurch immer als Außenseiter in der DDR-Gesellschaft empfindet.