Zeitzeuge

Uwe Romanski

Berlin, Berlin
* 1963

Motto meiner Ausreise: Geh doch, wer will, und bleib, wer kann.

Themen
  • Opposition/Bürgerrechtsbewegung
  • Ausreise/Ausbürgerung
  • Alltagserfahrungen
  • Staatssicherheit

Biografisches

1963 geboren in Greifswald
1982 Abitur in Neubrandenburg und Beginn einer Tätigkeit als Pflegehelfer in einem Diakonie-Heim für geistig Behinderte
1983-1985 Mitinitiator des Großhennersdorfer Friedenskreises (Oberlausitz/Sachsen)
1983 Beginn der intensiveren Überwachung durch die Staatssicherheit und andere staatliche Organe
1984 Verweigerung des Wehrdienstes
1984-1986 Ausbildung zum Facharbeiter für Krankenpflege in Zittau/Bautzen
1987 Antrag auf ständige Ausreise aus der DDR
1988/89 Umzug nach Leipzig und Ost-Berlin
1989 Ausreise aus der DDR und Übersiedlung nach West-Berlin
1990-1993 Tätigkeit als Krankenpflegehelfer in der Alterspsychiatrie
ab 1993 Studium der Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Hochschule der Künste in Berlin
1997 Abschluss als Diplom-Kommunikationswirt
1997-2006 Tätigkeit als Texter, Pressesprecher etc. für Skandia (deutsches Tochterunternehmen eines schwedischen Finanzdienstleisters) in Berlin
seit 2006 freiberuflicher Werbetexter, ansässig in Herrnhut (Oberlausitz/Sachsen)
2014 Wahl zum Stadtrat in Herrnhut
seit 2019 wohnhaft in Berlin
 

Veröffentlichung

Romanski, Uwe: Immer der Sonne nach, aber erst gegen Abend, 2015.

Kurzbeschreibung

Als ich 15 Jahre alt war, wollte ich zum ersten Mal "raus", weg aus der DDR sowie Abstand gewinnen zu den Parolen und Vereinnahmungen der Diktatur. Vor allem ein Freundeskreis aus etwas Älteren verschaffte mir eine Art Vorsprung in puncto Sichtweisen und Aufbegehren. Hin und wieder schwankte ich zwar, was meinen Verbleib im sozialistischen System betraf, aber eigentlich blieb der Wunsch, die Welt zu sehen und zu verstehen, immer präsent. Ich suchte mir eine Nische in der Arbeit und im Leben mit geistig Behinderten. Ich feierte, ich protestierte, ich brach mit diesem Staat. Ursprünglich wollte ich Journalist werden, hielt allerdings ein derartiges Studium in der DDR "weder für machbar noch für wünschenswert", wie ich es in meinem Ausreiseantrag formulierte. Sich in all diesen Jahren dennoch nicht dem System hingegeben oder eben aufbegehrt zu haben, bleibt mir eine meiner prägendsten Erinnerungen. Meine Erfahrungen aus meiner Jugendzeit in der DDR beschreibe ich in meinem Buch "Immer der Sonne nach, aber erst gegen Abend." 

Berichte

Jugend in der DDR: "Dann sind Sie im Arsch" - Uwe Romanski lehnte sich schon als Teenager gegen das DDR-Regime auf. Drei Monate vor Mauerfall ließ ihn der Staat ziehen. Bericht von Uwe Romanski auf Spiegel Online - Eines Tages, Dezember 2014.

Friedensgemeinschaft Großhennersdorf: Gesprächskreise, Flugblattaktionen, Friedenstreffen und Demonstrationen in einer kleinen Gemeinde in der Oberlausitz. Stasi und Volkspolizei sperrten das Dorf ab, konnten die Aktionen aber nicht verhindern. Informationen auf www.jugendopposition.de