Zeitzeuge

Angelika Polat

Leipzig, Sachsen
* 1953

Das Leben ist steter Kampf.

Themen
  • Heimerfahrungen
  • Bildung/Erziehung
  • historische Aufarbeitung

Biografisches

1953 geboren in Leipzig
1969 Abschluss der Polytechnischen Oberschule
1969-1972 Ausbildung als Fachverkäuferin
1987 wird die jüngste Tochter in staatliche Obhut genommen und 1988 gegen den Willen der Mutter adoptiert, danach wird sie lückenlos vom MfS überwacht und unterschiedlichen Repressionen ausgesetzt
heute stellvertretende Vorsitzende des Vereins “Hilfe für Opfer von DDR - Zwangsadoptionen e.V. (OvZ-DDR e. V.)”
Leitung der Beratungsstelle / Selbsthilfegruppe für Betroffene von DDR-Zwangsadoptionen in und um Leipzig

Kurzbeschreibung

Angelika Polat wurde 1953 in der Messestadt Leipzig geboren. Dort wuchs sie auf, besuchte die Schule und schloss ihre Ausbildung zur Fachverkäuferin ab. 1972 heiratete sie, 1975 kamen ein Sohn, 1978 eine Tochter zur Welt. 1987 geriet sie ins Visier der DDR-Jugendhilfe, nachdem ihr erster Mann sie denunziert hatte. Das Sorgerecht für die Tochter aus erster Ehe ging zurück an den Vater, der Sohn blieb bei den Großeltern. Für die zweijährige Tochter aus zweiter Ehe wurde 1987 Heimunterbringung angeordnet. 1988 wurde das Kind ohne ihr Einverständnis adoptiert. Im Alltag war sie verstärkt Repressalien ausgesetzt. So war es ihr beispielsweise nicht möglich, sich selbst Arbeit zu suchen. Der Arbeitsplatz wurde ihr von staatlicher Stelle zugewiesen. Ihre Geschichte kann in Marco Carinis Buchprojekt „Muttersuche - Adoptivkinder und Mütter erzählen“ (Rotbuchverlag) nachgelesen werden. Heute engagiert sich Angelika Polat für die Opfer von Zwangsadoptionen in der DDR.