Zeitzeuge

Michael Mertes

Berlin, Berlin
* 1953

Eines ist sicher: Ohne die Wiedervereinigung hätte der Weg zu einer gemeinsamen europäischen Währung und zur Erweiterung der Europäischen Union wesentlich länger gedauert.

Themen
  • deutsche Einheit
  • westdeutsche Zeitzeugen
  • Umbruchserfahrungen seit 1989/90

Biografisches

1953 in Bonn geboren
Kindheit und frühe Jugend in Marseille, Paris und Moskau
1972 altsprachliches Abitur in Bonn
1974-1980 Jurastudium in Bonn, Tübingen und an der London School of Economics and Political Science
1981 Bundestagsassistent von Carl Otto Lenz, Mitglied des Bundestages (MdB)
1983 Zweites Juristisches Staatsexamen
1986-1987 Bundesumweltministerium: Leiter des Ministerbüros
1987-1993 Bundeskanzleramt: Leiter des Redenschreiberreferats
1993-1998 Bundeskanzleramt: Leiter der Planungsgruppe, dann Leiter der Planungs- und Kulturabteilung
1998-2002 Redaktion „Rheinischer Merkur“: stellvertretender Chefredakteur, zugleich Ressortleiter Innenpolitik, dann Außenpolitik
2003-2006 Partner beim Politikberatungsunternehmen „dimap consult“, zugleich Tätigkeit als freier Autor und Journalist
2006 Staatssekretär für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Bevollmächtigter des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund

Kurzbeschreibung

Michael Mertes ist seit dem 01. August 2006 nordrhein-westfälischer Staatssekretär für Bundes- und Europaangelegenheiten (Düsseldorf/Brüssel) sowie Bevollmächtigter des Landes beim Bund (Berlin), seit Januar 2008 zusätzlich Staatssekretär für Medien. Als Leiter des Redenschreiber- und Planungsteams von Bundeskanzler Helmut Kohl war er an der Vorbereitung und Formulierung wichtiger Entscheidungen auf dem Weg zur deutschen Einheit, zur Schaffung (Vertrag von Maastricht 1992), zum Ausbau (Vertrag von Amsterdam 1997) und zur Erweiterung (Europäische Freihandelsassoziation (EFTA) 1995) der Europäischen Union beteiligt. Seit Mitte der 1980er-Jahre publiziert und referiert er regelmäßig zu Fragen der Deutschlandpolitik bis 1989/90, der Europapolitik, des christlich-jüdischen Dialogs und der Regierungskommunikation. Er veröffentlichte unter anderem einen Werkstattbericht über die Entstehung des Zehn-Punkte-Programms vom 28. November 1989 in dem von Heiner Timmermann herausgegebenen Sammelband „Die DDR in Deutschland. Ein Rückblick auf 50 Jahre“ (Berlin 2000). Heute befasst er sich als Redner und Autor unter anderem mit der fortbestehenden Wechselwirkung zwischen deutscher Einheit und europäischer Einigung.