Zeitzeuge

Dorit Linke

Berlin, Berlin
* 1971

Wir werden bleiben wollen, wenn wir gehen dürfen. (Joachim Gauck)

Themen
  • deutsche Einheit
  • Mauerfall 9. November 1989
  • Bildung/Erziehung
  • Sport
Sprache
  • Englisch

Biographisches

1971 geboren in Rostock
bis 1988 Besuch der Polytechnischen Oberschule
bis 1990 Besuch der Erweiterten Oberschule, Abitur
1991 Au-Pair in Manchester
1992-1999 Studium der Landschaftsplanung in Berlin
1999-2014 diverse Berufstätigkeiten in Berlin und Glasgow
seit 2014 Arbeit als Autorin
09.10.2023 Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland

Weitere Informationen – auch zu den Schreibworkshops von Dorit Linke für Schulen – finden Sie unter www.dorit-linke.de.

 

Veröffentlichungen

Dorit Linke: Wir sehen uns im Westen, Hamburg: Carlsen Verlag, 2019.
Dorit Linke: Fett Kohle, Bamberg: Magellan Verlag, 2015. Buchbesprechung im Leipziger Lesekompass.
Dorit Linke: Jenseits der blauen Grenze, Bamberg: Magellan-Verlag, 2014.

Kurzbeschreibung

Dorit Linke wuchs in Rostock auf. Wie vielen Heranwachsenden wurde ihr bewusst, dass es in der DDR Geheimes und Verbotenes gab - Dinge, von denen sie nicht jedem erzählen sollte, zum Beispiel nicht, dass sie auf der Warnemünder Mole Seiten aus der "Bravo" verkaufte. Als Sportlerin bekam sie Einblicke in den DDR-Leistungssport und war als Rettungsschwimmerin an der Ostsee tätig.
Ende der 1980er-Jahre erlebte sie die politische Aufbruchsstimmung bewusst mit und wollte nicht länger Regeln und Verboten folgen, sondern selbst entscheiden. Dorit Linke nahm an den Rostocker "Donnerstagsdemonstrationen" und Andachten der Bürgerbewegung im Herbst 1989 teil. Nach dem Mauerfall war auch für sie nichts mehr wie zuvor. Ein Jahr später machte sie Abitur an der Erweiterten Oberschule in Rostock. Später studierte sie Landschaftsplanung an der Technischen Universität (TU) Berlin, lebte außerdem in Lübeck, Manchester und Glasgow und begann mit dem professionellen Schreiben.
In ihrem DDR-Roman "Jenseits der blauen Grenze", der 2015 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert wurde und vom Goethe-Institut empfohlen wird, verarbeitet sie die 1980er-Jahre und die unterschiedlichen politischen und persönlichen Erfahrungen ihrer Generation beim Aufwachsen in der DDR. Dorit Linke ist Mitglied der Vereinigung "Autoren helfen", die sich für humanitäre und soziale Anliegen einsetzt.

Videointerview

„Mein Leben ist durch den Mauerfall anders verlaufen, als es sonst geschehen wäre“, sagt Dorit Linke in der Videoreihe „5 Fragen an …“ der Bundesstiftung Aufarbeitung. Die Autorin und Zeitzeugin spricht außerdem darüber, wie sie den Prozess der Wiedervereinigung als Abiturientin in Rostock erlebt hat, warum sie danach nicht Medizin studieren konnte, sondern als Au-pair nach Manchester ging und weshalb Literatur für die Geschichtsvermittlung so wichtig ist. Das Video entstand 2020.

Berichte

"Aufbruch im Osten" - In einem Interview beschreibt Dorit Linke die angespannte Stimmung in der DDR vor dem Mauerfall und ihre Kindheit in Rostock. Ihr Buch "Jenseits der blauen Grenze" bespricht sie ausführlich. Deutschlandfunk, 10.01.2015.
Man durfte nicht traurig sein - Dorit Linke schildert in einem Interview mit einer Literatur-Bloggerin die Aufbruchstimmung in der DDR 1989, 25.10.2014.


Weitere Informationen

Im privaten Foto-Archiv von Roland Hartig finden sich zahlreiche Bilder zur Friedlichen Revolution in Rostock, von den "Donnerstagsdemonstrationen" und den dazugehörigen Andachten in der Marienkirche bis zur Volkskammerwahl der DDR 1990.