Zeitzeuge

Eduard Lindhammer

Köln, Nordrhein-Westfalen
* 1932

Freiheit statt Diktatur

Themen
  • politische Haft
  • historische Aufarbeitung

Biographisches

1932 geboren in Memel, damals Litauen
1944 Flucht aus Memel
1945-1950 Aufenthalt in Schwerin und Besuch der Goethe-Oberschule am Pfaffenteich
1950-1956 Verhaftung während des Unterrichts, Verurteilung durch ein sowjetisches Militärgericht zu 25 Jahren Arbeitslager in Workuta und Suchobeswodnoje
1956 Abitur in West-Berlin
1956-1965 Studium der Rechtswissenschaften, Referendariat, Zweites Staatsexamen
1965-1994 Richter am Verwaltungsgericht Köln, seit 1973 als Vorsitzender Richter am Verwaltungsgericht
1994 Pensionierung, bis 2000 als Rechtsanwalt zugelassen
1987-2002 zweiter Vorsitzender und Kuratoriumsmitglied des Diakoniewerkes Michaelshoven e. V.
seit 1997 Mitglied des Bewilligungsausschusses, Mitglied des Vorstandes und seit April 2014 Vorstandsvorsitzender der Stiftung für ehemalige politische Häftlinge  

Kurzbeschreibung

Als Jugendlicher und historisch Interessierter war ich entsetzt über die nationalsozialistische Verbrechensherrschaft. Ich wurde Mitglied der Liberaldemokratischen Partei Deutschlands und beteiligte mich zusammen mit anderen Schülern und Mitgliedern der LDP an der Verteilung von Flugblättern gegen die SED-Diktatur. Am 5. Juli 1950 wurde ich während des Englischunterrichts verhaftet und von einem sowjetischen Militärtribunal zu 25 Jahren Lagerhaft verurteilt. Am ersten Weihnachtsfeiertag begann von der zentralen Untersuchungshaftanstalt der sowjetischen Geheimpolizei in Berlin-Hohenschönhausen aus der Transport nach Workuta. Es waren auch all diese Erfahrungen, die mich zum Richterberuf gebracht haben.