Zeitzeuge

Holger Kulick

Berlin, Berlin
* 1960

Ohne die Macht der Westmedien im Osten wäre diese Revolution schon im Ansatz gescheitert

Themen
  • Medien
  • Kunst/Kultur/Literatur
  • historische Aufarbeitung
  • westdeutsche Zeitzeugen

Biografisches

15.7.1960 in Korbach (Nordhessen) geboren
1966-1978 Schule/Gymnasium
1979-1984 Studium der Politik/Staatsrecht und Geschichte in Mainz und Berlin
ab 1980 Mitarbeit in der Abteilung Gesellschaftspolitik sowie im Kinder und Jugendprogramm des ZDF
1983 Redaktion „Kennzeichen D“ und „Aspekte“ im ZDF-Studio Berlin
1993 Wechsel zu „Kontraste“ ARD, außerdem Dokumentarfilme für WDR, 3sat, Arte und andere Sender
1999-2003 Spiegel-Online Korrespondent in Berlin
2004/2005 Produktion der DVD "'Feindbilder', Videos und Fotos des MfS"
2005-2009 Redaktionsleitung für "Mut-gegen-rechte-Gewalt.de" und bpb.de/Rechtsextremismus, außerdem mehrere Zeitungsprojekte für den Verband der Jugendreiseberatung Deutschland
seit 2010 BStU Internetredaktion

Kurzbeschreibung

Holger Kulick wuchs in Wiesbaden auf. Seine Mutter war Theologin, der Vater Geologe. Er war 1956 aus der DDR geflohen, so dass Holger Kulick seine Sommerferien stets bei Verwandten in Neuruppin verbrachte. Seit 1983 hat er sehr enge Kontakte in die oppositionelle Künstlerszene vom Prenzlauer Berg, nach Dresden und nach Karl-Marx-Stadt. Aufgrund dieser Kontakte und der Berichterstattung bei „Kennzeichen D“ wurde die Verwandtschaft in der DDR stark überwacht und er selbst, wenn er in den Osten durfte, intensiv kontrolliert. Mithilfe von Roland Jahn berichtete er unter anderem über die Umwelt-Bibliothek in der Zionsgemeinde und Friedens- und Menschenrechtsbewegung in ARD und ZDF. Der befreundete Lyriker Sascha Anderson wurde vom MfS als Spitzel auf ihn angesetzt, um über ihn auch in Kontakt mit Roland Jahn zu kommen. 1985/1986 initiierte Holger Kulick das Ost-West-Deutsche Mailartprojekt "mauerpower". Er publizierte unter dem Pseudonym Holger Eckermann in verschiedenen Künstlersamisdat-Veröffentlichungen in der DDR und schrieb für mehrere Zeitungen über die DDR. Seit dem Mauerfall berichtet er kontinuierlich zum Thema Aufarbeitung und Mauerdenkmalschutz.

Bericht

"Der einreisende Reporter" - Holger Kulick berichtet von seinem Alltag als ZDF-Reporter in Ost-Berlin, vom Herbst 1989 und den Folgejahren. Prenzlauer Berg Nachrichten, 29.10.2014