Zeitzeuge

Martin Klähn

Schwerin, Mecklenburg-Vorpommern
* 1959

Damals dachten wir: "Jetzt bewegen wir etwas" – auch wenn wir manchmal überfordert waren.

Themen
  • Opposition/Bürgerrechtsbewegung
  • Parteien

Biografisches

1959 in Crivitz geboren
1978 Berufsabschluss als Maurer
1985 Abschluss des Bauingenieur-Studiums in Cottbus, Arbeit im Wohnungsbaukombinat Schwerin
1987 Verweigerung des Reservistendienstes in der Nationalen Volksarmee (NVA), Mitarbeit im Freundeskreis Wehrdiensttotalverweigerer der DDR, Beteiligung an der Herstellung der Schweriner Untergrundzeitung „1. Mose, 2.25“
1989 Mitbegründer des Neuen Forums in Grünheide, Mitorganisator der ersten Versammlungen und Demonstrationen des Neuen Forums in Schwerin, Mitarbeit im Schweriner Stadtsprecherrat des Neuen Forums
1991-2006 Gründung und Aufbau des Bildungswerks Arbeit und Leben
2007-2009 Mitarbeit in der Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße in Berlin
2008 Abschluss des berufsbegleitenden Masterstudiengangs Erwachsenenpädagogik
2009 pädagogischer Leiter bei Politische Memoriale e. V. Mecklenburg-Vorpommern

Kurzbeschreibung

Martin Klähn nahm 1989 als einziger Schweriner an der Gründung des Neuen Forums in Grünheide teil. Beruflich war der studierte Bauingenieur mit der Programmierung von Personal-Computern in der DDR beschäftigt. 1987 verweigerte er den Reservistendienst in der Nationalen Volksarmee (NVA). Er schloss sich dem DDR-weiten Freundeskreis Wehrdiensttotalverweigerer an und gründete zusammen mit Freunden in Schwerin eine Regionalgruppe. Aus dieser Gruppe heraus entwickelte sich ein Lesekreis, der Konzerte, Diskussionen und Lesungen zu gesellschaftspolitisch relevanten Themen organisierte. Im November 1987 nahm er an der Mahnwache vor der Berliner Zionskirche für die verhafteten Drucker der Umweltblätter teil. Ab 1988 arbeitet er bei der Herausgabe einer Schweriner Untergrund-Zeitung mit. Das MfS beobachtete ihn seit 1987 im Operativen Vorgang „Gastgeber“. Im vereinten Deutschland baute Klähn das Bildungswerk Arbeit und Leben mit auf und studierte berufsbegleitend Erwachsenenpädagogik. Heute ist er Mitarbeiter bei Politische Memoriale e. V.

Anlässlich der Ausstellungseröffnung "Von der Friedlichen Revolution zur deutschen Einheit" erzählt Martin Klähn von seinem Leben in der DDR.