Zeitzeuge

Susanne Hartzsch-Trauer

Zwickau, Sachsen
* 1962

Es war wie die Vorwegnahme von wirklicher Freiheit, in einem von uns selbst geschaffenen Raum.

Themen
  • Opposition/Bürgerrechtsbewegung
  • Kunst/Kultur/Literatur

Biografisches

1962 in Roßlau (Elbe) geboren
Studium an der Schauspielschule Ost-Berlin, Fachrichtung „Puppenspiel“
1986 Gründungsmitglied der Gruppe „Konziliarer Prozess“/Friedensbibliothek
1989 Mitorganisatorin von Friedensgebeten in Zwickau
Gründungsmitglied des Neuen Forums
1991 Gründung des SOS-Mütterzentrums, zusammen mit sechs weiteren Frauen
Studium der Sozialarbeit
1998 integratives Frauenschutzprojekt
Koordinatorin des "Mehrgenerationenhaus des SOS-Kinderdorf Sachsen"
Koordination von Vorlesepatinnen
seit 2018 Herausgabe des mehrsprachigen interkulturellen Magazins „grenzenlos“ auf Initiative von Geflüchteten und Einwanderern, Vorstandsfrau im Landesverband sächsischer Mehrgenerationenhäuser
seit Februar 2023 Vorruhestand, ehrenamtliches Engagement im Bundesnetzwerk der Mehrgenerationenhäuser

Kurzbeschreibung

Die Ausbürgerung Wolf Biermanns und die damit verbundene Entlassung von Freunden an ihrer Schule war für Susanne Hartzsch-Trauer ein grundlegendes Erlebnis. Nach dem Studium in Ost-Berlin kam sie in Zwickau in Kontakt mit Bürgerrechtsgruppen, die sich dann zur Dachorganisation "Konziliarer Prozess" zusammenschlossen und eine Friedensbibliothek gründeten. Susanne Hartzsch-Trauer engagierte sich intensiv im Femikreis und erarbeitete dort mit anderen Frauen eine Ausstellung zur Rolle der Frau in Kirche und Gesellschaft, z. B. für den Erfurter Kirchentag. 1987, nach einer Rumänienreise, gründete sie mit Freunden die Rumäniengruppe, wobei sie mit Oppositionsgruppen in Ungarn zusammenarbeitete, um gemeinsam Hilfstransporte nach Rumänien zu organisieren. Während der Friedlichen Revolution gehörte sie zu den Mitorganisatoren der Friedensgebete in Zwickau und zu den Gründungsmitgliedern des Neuen Forums. Heute ist Susanne Hartzsch-Trauer kommunalpolitisch aktiv, zum Beispiel im „Bündnis für Demokratie und Toleranz“ und arbeitet im SOS-Mütterzentrum/Mehrgenerationenhaus.