Zeitzeuge

Peter Driske

Königs Wusterhausen, Brandenburg
* 1951

Dum Spiro Spero – Solange ich atme, hoffe ich. Das war mein Durchhalter im Strafvollzug.

Themen
  • Grenzerfahrungen
  • politische Haft
  • Flucht/Fluchthilfe
  • Freikauf
  • Bildung/Erziehung

Biografisches

1951 geboren in Dresden, aufgewachsen in Moritzburg
bis 1968 Polytechnische Oberschule (POS), dann Ausbildung zum Maschinenbauer und Schlosser
1969 Grundwehrdienst bei der Nationalen Volksarmee (NVA) in Halle (Saale)
bis 1973 Abitur an der Abendschule in Halle-Neustadt
1973-1977 Studium an der Humboldt-Universität zu Berlin
1977-1982 Lehrer für Sport und Erdkunde in Berlin-Friedrichshain
23.08.1982 Fluchtversuch über die Grenze zu Österreich
August 1982 bis Oktober 1983 Freiheitsentzug nach § 213 Strafgesetzbuch der DDR, Haft in Karl-Marx-Stadt
1983 Freikauf und Entlassung aus der Staatsbürgerschaft der DDR
1983-1984 Wasserballspieler und Volleyballtrainer in Düsseldorf
1984 Umzug nach Hamburg, ABMler als Sozialbetreuer
1969 Referendariat in Hamburg
1992 Umzug nach Berlin
bis heute Lehrer an Gesamt-, Haupt- und Sekundarschule

Kurzbeschreibung

Ich heiße Peter Driske, bin 1951 in Dresden geboren und verbrachte eine schöne Kindheit in Moritzburg. Dort habe ich die Polytechnische Oberschule bis zur zehnten Klasse besucht. Das Abitur wurde mir zunächst verwehrt, da mein Vater als Ingenieur nicht der Arbeiter- und Bauernklasse angehörte. Nach dem Ende meiner Ausbildung zum Maschinenbauer und Schlosser absolvierte ich meinen 18-monatigen Grundwehrdienst bei der NVA. Anschließend nahm ich 1971 in Halle-Neustadt eine Tätigkeit als Gruppenleiter Technik in einer Kaufhalle auf und besuchte gleichzeitig die Abendschule der Erweiterten Oberschule (EOS). Mein Abitur erhielt ich 1973, ebenso die Zulassung zum Lehramtsstudium an der Humboldt-Universität zu Berlin. Die Einführung von "Wehrdienst" und "vormilitärischer Ausbildung" in der Schule lehnte ich ab. In mir reifte der Entschluss, aus der DDR zu fliehen. Am 23. August 1982 wurde ich an der Grenze zu Österreich verhaftet. Nach der Untersuchunghaft in Berlin wurde ich zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Nach 14 Monaten im Gefängnis in Karl-Marx-Stadt kaufte mich die Bundesrepublik frei. In den ersten Monaten war ich in Düsseldorf und bekam dann das Angebot, als Sozialbetreuer in Hamburg zu arbeiten. Dort arbeitete ich acht Jahre als Schwimmlehrer, professioneller Wasserballspieler und -trainer. Ich absolvierte außerdem ein Referendariat. Durch die "Wende" durfte ich wieder DDR-Boden betreten und wurde mit offenen Armen aufgenommen.