Zeitzeuge

Dr. Axel Böhme

Ober-Ramstadt, Hessen
* 1941

"Weil Sie den elenden Kommunisten ein Schnippchen schlagen konnten, stelle ich Sie ein." - Antwort eines Klinikchefs auf meine Bitte um eine Anstellung für drei Monate.

Themen
  • Grenzerfahrungen
  • Mauerbau 13. August 1961
  • Flucht/Fluchthilfe

Biografisches

1941 geboren in Neubrandenburg
1960 Abitur
1960-1966 Medizinstudium in Greifswald
1971 Facharztprüfung für Allgemeinmedizin
ab 1971 Leiter einer staatlichen Landarztpraxis und eines medizinischen Versorgungsgebiets im Erzgebirge
1978 Flucht mit der Familie über Drittländer in die Bundesrepublik Deutschland
bis 2005 Landarzt in Südhessen
2005 Pensionierung
 

Veröffentlichung

Axel Böhme: Chronik einer Flucht, novum pro Verlag, 2011.

 

Kurzbeschreibung

Seit der Schulzeit plante ich, wegen der staatlichen Bevormundung, des ideologischen Druckes und des Eingesperrtseins in der DDR, dieses Land eines Tages zu verlassen. Auch nach der Errichtung der „Grenzsicherungslagen“ am 13. August 1961 gab ich mein Vorhaben nicht auf. Im August 1978 gelang es schließlich, mit Ehefrau und beiden Söhnen über Drittländer in den Westen zu gelangen. Über die Tschechoslowakei, Ungarn und Rumänien ging es im August 1978 an den bulgarisch-jugoslawischen Grenzübergang. Weil es hieß, dass bulgarische Grenzer kranke Touristen zur Behandlung nach Jugoslawien einreisen ließen, täuschten wir bei meiner Frau eine Blinddarmentzündung vor. Der Plan ging auf. An der Grenze von Jugoslawien nach Österreich wurden wir entdeckt. Dank eines Geheimdeals mit den jugoslawischen Behörden durften wir weiter in die Bundesrepublik.

Interview

Im Rahmen des Projekts "Gedächtnis der Nation" (später aufgegangen in der Internetseite www.zeitzeugen-portal.de) schildert Axel Böhme die beklemmenden Lebensumstände in der DDR, ihren Fluchtweg und den Neuanfang in der Bundesrepublik.

- "Ideologische Behämmerung"

- Suche nach einem Fluchtweg

- Eine Erkrankung muss her

- "Krank" nach Jugoslawien

- An der Grenze aufgegriffen

- Zufällig in der Bundesrepublik

- Zuvorkommende Behandlung

- Fluchtweg muss geheim bleiben

- Schnelles Einleben im Westen

- Lieber nicht in die DDR

Bericht

"Arzt überlistet DDR mit vorgetäuschter Krankheit" - Buchvorstellung von "Chronik einer Flucht" im Darmstädter Echo, 13.09.2011.