Zeitzeuge

Manfred Bauer

Dresden, Sachsen
* 1940

Nun sind wir von der zweiten in die erste Klasse umgestiegen. Die Fensterplätze sind schon alle besetzt. Und der Zug fährt immer noch in die falsche Richtung.

Themen
  • Opposition/Bürgerrechtsbewegung
  • Kirche

Biografisches 

1940 geboren
1955-1959 EOS Goetheoberschule in Wurzen
1959-1960 Fräser in einem Maschinenbaubetrieb
1960-1965 Theologiestudium an der Karl-Marx-Universität Leipzig
1966-1969 Kirchliche Ausbildung und befristeter Pfarrerdienst in Dresden
1969-1990 Pfarrer in Werdau
1990-2001 Pfarrer in Dresden
2001 Vorruhestand

Kurzbeschreibung

Nach dem Abitur lehnte Manfred Bauer eine freiwillige Meldung zur NVA ab, weshalb er nicht wie angestrebt ein Physikstudium begann, sondern „Bewährung bei der Arbeiterklasse“ leisten musste. Danach studierte er Theologie in Leipzig und wurde 1969 Pfarrer in Werdau. In den Jahren 1989/90 versuchte er mit anderen Vertretern der Kirche in Werdau die Empörung zu kanalisieren. Etwas zeitversetzt zu den großen Städten gab es auch in seiner Gemeindestadt Friedensgebete in der Kirche, Demonstrationen, eine Kundgebung auf dem Marktplatz und einen Runden Tisch. Der Pfarrer beteiligte sich unterstützend mit, war Zeuge von Polizeieinsätzen gegen Demonstranten und beobachtete die Vorüberfahrt der Ausreisezüge von Prag nach Hof.

1990 wechselte er die Gemeinde und ging in die Landeshauptstadt Dresden, wo er bis zu seinem Vorruhestand 2001 Pfarrer war.

Zeitzeugeninterview

Manfred Bauer erzählt im Video von seiner Zeit als Pfarrer in der DDR und den von ihm organisierten Demonstrationen in Werdau.
Weitere Ausschnitte des Interviews stehen auf der Plattform www.zeitzeugen-portal.de zur Verfügung.