Kurzbeschreibung
Uwe Kaspereit, geboren in Mecklenburg, entschied für sich, nicht mehr in der DDR leben zu wollen und beantragte zu diesem Zweck am 1. September 1977 das erste Mal seine Ausreise. Die Unfreiheit, der bestehende Anpassungsdruck und die ideologische Gleichschaltung in der DDR-Diktatur waren die Gründe für ihn, dieses Land zu verlassen. Die Ablehnung seines Antrages durch die zuständigen Behörden veranlasste Uwe Kaspereit dazu, am 1. Mai 1978 Flugblätter zu verteilen, um auf die Missstände des Systems und auf seine eigene Situation aufmerksam zu machen. Die Folge war seine 1. Verhaftung durch das MfS und die Verurteilung zu neun Monaten Haft als sogenanntes „feindlich negatives Element“. Gleichzeitig werden ihm staatliche Kontrollmaßnahmen auferlegt, denen er sich nach Haftende unterzuordnen hatte. Dazu gehörten neben der wöchentlich polizeilichen Meldepflicht der Entzug des Personalausweises, diverse Aufenthaltsbeschränkungen, Umgangsverbote mit Jugendlichen und Arbeitsplatzbindung. Er verstieß mehrfach gegen diese diskriminierenden Auflagen und wurde deshalb noch zweimal zu insgesamt 16 Monaten Freiheitsentzug verurteilt. 1981 wurde Kaspereit durch die Bundesrepublik freigekauft. Heute lebt der dreifache Familienvater in Schleswig-Holstein und betreibt in Hamburg einen Eisen- und Haushaltswarenladen.