Kurzbeschreibung
Ich bin meinen Eltern und Lehrern sehr dankbar, die mir immer einen kritischen Blick auf den realen Sozialismus ermöglicht haben. Später wurde mir der Zugang zum Abitur verweigert, da mein Vater als Ingenieur zur sogenannten Intelligenz gehörte. Nur in Kombination mit einer Berufsausbildung konnte ich die Hochschulreife erwerben. Die Erfahrungen mit den Arbeitern im Betrieb möchte ich aber nicht missen – sie waren prägend.
Schon während des Studiums war ich als ehrenamtlicher Reiseleiter tätig und konnte die sozialistischen Länder kennenlernen. Da das Reisen zu meinen wichtigsten Interessen gehörte, habe ich nach dem Studium bei Jugendtourist gearbeitet.
Nach dem abgelehnten Anwerbeversuch durch die Staatssicherheit hatte ich keinerlei Perspektiven mehr in der DDR und entschloss mich deshalb dazu, einen Ausreiseantrag zu stellen. Zusammen mit meiner Mutter, die den Ausreiseantrag mit unterzeichnet hatte, wurde ich inhaftiert, zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt und nach 15 Monaten von der Bundesrepublik Deutschland freigekauft.
Beruflich musste ich mich völlig neu orientieren und entschied mich für ein Verwaltungsstudium beim Arbeitsamt in Mannheim. Danach war ich in verschiedenen Funktionen bei der Arbeitsverwaltung in Hannover, Göttingen, Rostock und Hamburg tätig.