Kurzbeschreibung
Frank Pfeifer wuchs im sächsischen Dorf Dennheritz auf. Er erlebte als Kind mit, wie das Bauerngut seiner Großeltern und Eltern gegen deren Willen zwangskollektiviert wurde. Diese Erfahrung prägte ihn. Das System sah er von nun an kritisch. Frühzeitig engagierte er sich in der Kirche, brachte aber nicht den Mut auf, sich gegen einen Grundwehrdienst bei den Grenztruppen der DDR auszusprechen. Erst während der 18-monatigen Armeezeit wurde ihm bewusst, dass er sich entscheiden musste. Er trat ein geplantes Landwirtschaftsstudium nicht an, sondern begann eine Ausbildung zum Diakon. 1987 ging er nach Berlin, wo er bald Kontakt zum Weißenseer Friedenskreis fand. Maßgeblich bereitete er mit Mario Schatta und Evelyn Zupke Veranstaltungen vor, mit deren Hilfe es gelang, die Fälschung der Kommunalwahlen am 7. Mai 1989 im Berliner Stadtbezirk Weißensee nachzuweisen. In der Berliner Umweltbibliothek schrieb er mit an der Dokumentation "Wahlfall 89", die in mehreren Auflagen zu jeweils einigen tausend Stück erschien und Berichte über Wahlmanipulationen in der DDR zusammengefasst wurden. Er stellte einen Strafantrag bei der Staatsanwaltschaft und organisierte an jedem Siebten des Monats eine Demonstration gegen den Wahlbetrug mit, was zum Staatsfeiertag am 7. Oktober in einen Massenprotest mündete. Mehrfach verhaftete ihn die Staatssicherheit, bis er Ende Oktober 1989 die DDR verließ. Erst nach der Wiedervereinigung studierte er. Heute arbeitet er als Redakteur bei der Leipziger Volkszeitung.