Kurzbeschreibung
Seit 1971 lebten Günter und Heidemarie Zytariuk mit ihren Söhnen in Löwenburg. Ehemann Günter war als Landarzt tätig, seine Frau Heidemarie in der Praxis als Sprechstundenschwester. Da sie keinen direkten Vorgesetzten hatten, konnten sie politisch sehr ungebunden agieren. Durch seine Arzttätigkeit im ländlichen Raum hatte Günter Zytariuk auch Kontakt zu politischen Führungskreisen, etwa dem Politbüro der SED, und Einblick in deren Leben. Materiell ging es der Familie sehr gut, doch der Drang nach Freiheit, einem Leben jenseits staatlicher Willkür, Überwachung und Kontrolle, wurde mit jedem Jahr stärker. Die beiden Söhne sollten nicht in Unfreiheit erwachsen werden. Der Arzt und seine Frau beschlossen daher, der DDR den Rücken zu kehren. Seit 1977 probierten sie, auf eigene Faust in die Bundesrepublik zu flüchten. Erst 1983, nach mehreren fehlgeschlagenen Versuchen, erreichten sie mit Unterstützung von Helfern, versteckt in einem LKW, ihr Ziel. In Rheinland-Pfalz baute sich die Familie eine neue Existenz auf. Den Fall der Mauer 1989 erlebte das Ehepaar Zytariuk zufälligerweise von West-Berlin aus. Die Bilder dieser Tage haben sich bei ihnen tief eingeprägt.