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Vor 55 Jahren bezogen die Bausoldaten Stellung gegen die Militarisierung der Gesellschaft

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Ab 1964 war es in der DDR möglich, den Dienst an der Waffe aus religiösen und ähnlichen Gründen zu verweigern und stattdessen als Bausoldat den Wehrdienst abzuleisten. Die sogenannten Baueinheiten der Nationalen Volksarmee wurden für militärische und zivile Bauaufträge eingesetzt.
Wer sich allerdings für diesen Weg entschied, musste mit Repressionen und Einschränkungen in der weiteren beruflichen Laufbahn rechnen. Beispielsweise erhielten ehemalige Bausoldaten meist keine Zulassung zum Studium.
Am 02.03.1966 sprachen sich die Prenzlauer Bausoldaten in einem „Aufruf an alle Christen“ öffentlich gegen den Wehrdienst und die damit einhergehende Militarisierung der Gesellschaft aus, da diese gegen ihre christlichen Werte und ihr Selbstverständnis verstieß. Es war der erste Aufruf dieser Art und eine wichtige Grundlage der weiteren Friedensinitiativen in der DDR.
Im Zeitzeugenbüro sind einige Zeitzeugen vertreten, die selbst einen Dienst als Bausoldat abgeleistet haben. Hierzu zählen Andreas Ilse aus Sachsen-Anhalt, Andreas Helmut Kosmalla aus Brandenburg und Christian Schmidt aus Mecklenburg-Vorpommern.