Der Volksaufstand vom 17. Juni 1953 jährt sich dieses Jahr um 71. Mal. Augenzeuginnen und -zeugen des Ereignisses werden damit immer seltener und das, obgleich ihre Erfahrungen so unglaublich wertvoll sind.
Paul Grunwald zog vor 71 Jahren in Delitzsch (nahe Leipzig) aus Neugierde mit den Protestierenden des Volksaufstandes mit. Der damals 13-jährige Waisenjunge, der im katholischen Kinderheim nie sehr regimetreu erzogen wurde, machte sich nachmittags begeistert mit der Masse auf den Weg in Richtung Volkspolizeikreisamt, wo inhaftierte politische Gefangene befreit werden sollten. Als beim Versuch der Menge, sich Zutritt zum Gelände zu verschaffen, Schüsse fielen, wurde der junge Paul Grundwald von einer Kugel in die Schulter getroffen und musste im Krankenhaus medizinisch versorgt werden.
Noch im selben Jahr gelang es seiner Pflegefamilie und ihm, die DDR über einen Ausreiseantrag zu verlassen. Die Erinnerungen dieser Zeit und vor allem an den 17. Juni 1953 blieben allerdings immer frisch.
Glücklicherweise ist Paul Grunwald derzeit noch einer von mehreren bundesweit vertretenen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die von ihren Erfahrungen des Volksaufstandes berichten können. Bei Interesse finden Sie seine Geschichte über die Zeitzeugensuche auf dieser Website.
Paul Grunwald erlebte den 17. Juni 1953 als 13-Jähriger
