Berlin – Moskau – Gulag – Vilnius – Tel Aviv: Sonja Friedmann-Wolf schildert die Gewalt des stalinistischen Terrors aus eigenem Erleben. Ihre Eltern, Ärzte, Juden und Kommunisten, fliehen 1934 vor den Nazis in die Sowjetunion. 1938 wird ihr Vater als angeblicher "trotzkistischer Gestapospion" hingerichtet. Die Mutter begeht 1940 Selbstmord. Mit 17 ist Sonja alkoholabhängig und NKWD-Informantin. Als sie sich ihrer eigenen Verstrickung in das System bewusst wird, will sie sich umbringen. Der Bruder rettet sie. Beide werden 1941 nach Kasachstan deportiert. Sonja bringt ihre Erinnerungen an die Zeit im sowjetischen Exil zu Papier, nachdem sie Ende der 1950er Jahre über Deutschland nach Israel ausreisen kann. Das erschütternde Dokument bleibt fünf Jahrzehnte unveröffentlicht. Jetzt hat der Aufbau Verlag die Lebenserinnerungen mit einem wissenschaftlichen Kommentar ediert.
Aus "Im roten Eis" liest
Bibiana Beglau, Schauspielerin am Residenztheater in München
Podiumsgespräch mit
* Ester Noter, in Kasachstan geborene Tochter von Sonja Friedmann-Wolf
* Reinhard Müller, Herausgeber und Historiker
* Ingo Way, Herausgeber, Literaturwissenschaftler und Publizist
Moderation
Dr. Ulrich Mählert, Bundesstiftung Aufarbeitung
VeranstaltungsanschriftBundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-DiktaturVeranstaltungssaal
Kronenstr. 510117 Berlin
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